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Triathlon : Ironman in Deutschland: Wechselt Frankfurt nun Roth ab?

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Stark auf dem Rad: Thomas Hellriegel

Stark auf dem Rad: Thomas Hellriegel Bild: dpa-Sportreport

Zum letzten Mal wird am Sonntag in Roth ein Triathlon ausgetragen, der den Titel Ironman tragen darf. In Deutschland wird ein neuer Veranstalter gesucht - und vielleicht in Frankfurt gefunden.

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          Zum großen Finale tritt noch einmal das Beste aus der Triathlon-Branche an. Natürlich bis auf ein paar Ausnahmen. Aber nach einigen Jahren Pause kann Detlef Kühnel wieder an seine alte Tradition anknüpfen und beim Ironman Europe in Roth den Hawaiisieger des Vorjahres präsentieren.

          Der Start des Kanadiers Peter Reid „hat mich schon eine Stange Geld gekostet“, sagt Veranstalter Kühnel, ohne den es den größten deutschen Triathlon-Wettbewerb nicht geben würde, und der ohne diesen Triathlon nicht wohlhabend geworden wäre. Einmal noch will er einen Ironman Europe in Roth veranstalten, den vierzehnten - ab dem nächsten Jahr soll es in der fränkischen Kleinstadt zwar weiterhin einen Triathlon über die Distanzen 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren und 42,195 Kilometer Laufen geben. Aber ohne das werbewirksame Ironman-Etikett.

          Roth will eigenen Mythos

          Es ging wie immer ums Geschäft. Denn der Ironman-Lizenzgeber, die World Triathlon Corporation (WTC), hatte strengere Richtlinien für die jeweiligen Veranstalter vorgegeben: Ein Konzept für alle Veranstaltungen, heißt das Motto für den mit 20 weltweiten Rennen aufgeblähten Terminkalender. Unter anderem darf die obere Teilnehmergrenze nur noch bei 1800 liegen, alle Athleten dürfen nur noch per Massenstart ins Rennen gehen, die Zahl Qualifikationsplätze (Slot genannt) für die Weltmeisterschaft auf Hawaii wird ausgeglichener gestaltet.

          Für Roth würde diese Vorgabe rund 700 Teilnehmer weniger, Wegfall des Systems der 13 Startgruppen und künftig 100 statt 120 Slots bedeuten. Für Kühnel ein untragbarer Zustand, und weil er mit der WTC ohnehin seit Jahren immer wieder seine kleinen Streitereien hatte, ist nun Schluß mit dieser Zusammenarbeit. Das neue Rennen soll ein alter Weggefährte Kühnels leiten, Herbert Walchshöfer. Natürlich wird Kühnel nicht völlig abtreten, eine Kuh, die man jahrelang gemolken hat, schlachtet man nicht einfach. In Roth reden sie davon, einen eigenen Triathlon-Mythos aufzubauen, möglich wäre ein attraktives Preisgeldrennen.

          Frankfurt ist Favorit

          Ganz sicher wird Kühnel alles versuchen, einer geplanten deutschen Konkurrenzveranstaltung den Rang abzulaufen. Denn es soll in Deutschland weiterhin ein Ironman-Rennen geben. Zuständig dafür ist die Agentur Triangle, die seit drei Jahren den Ironman in der österreichischen Stadt Klagenfurt (Kärnten) organisiert, den Rechtspopulist Jörg Haider gerne auch mal als Bühne für PR-Auftritte nutzt. Triangle sucht nun im Auftrag der WTC einen Veranstalter in Deutschland, der 2002 in Deutschland einen Ironman organisieren soll.

          Drei Kandidaten für drei mögliche Standorte gibt es, sagte Stefan Petschnig von Triangle im Gespräch mit FAZ.NET: In Frankfurt eine Agentur mit dem Namen Xdream, dann könntel der bisherige Allgäu-Triathlon Ironman-Status bekommen (hier ist der Organisator Germann Altenried), dritter Bewerber ist Wolfgang Pirl, der in Kulmbach den Ultratriathlon „Ironmönch“ veranstaltet. „Ende August wollen wir eine Entscheidung treffen“, kündigt Petschnig an. Das Rennen wäre dann ein Jahr später. Frankfurt ist offenbar favorisiert, „für dieses Rennen würden wir gerne Jürgen Zäck und Lothar Leder als Zugpferde verpflichten.“ Jürgen Zäck, fünfmaliger Roth-Sieger und in Vallendar bei Koblenz zu Hause, hat schon einmal seine Bereitschaft für eine Zusammenarbeit signalisiert. Auch Lothar Leder, der im nahen Darmstadt wohnt, kann sich mit einem Start in Frankfurt anfreunden. „Das wäre ein absolutes Higlight. Ich würde auch in der Organisation mithelfen.“

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