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Die Welt von oben : Was lernt man auf dem Mont Ventoux?

Auf dem Mont Ventoux: Bazon Brock (links) präsentiert Petrarca, Michael Krüger den Preisträger des Jahres 1975, Rolf Dieter Brinkmann. Bild: Isolde Ohlbaum

1975 machte sich der Philosoph Bazon Brock mit Hubert Burda, Michael Krüger und Peter Handke auf zum Mont Ventoux – um dort an die unerhörte Tat des Dichters Petrarca zu erinnern.

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          Unter allen menschlichen Tätigkeiten sind diejenigen nicht die schlechtesten, bei deren Betrachtung man sich erst einmal fragt: warum? So wird es auch an diesem Mittwoch sein, wenn sich das Fahrerfeld der Tour de France nicht nur einmal, was schon irrwitzig genug wäre, sondern tatsächlich zweimal den unwirtlichen und nicht nur dem Namen nach windumtosten Berg Mont Ventoux in der französischen Provence hinaufquält.

          Timo Frasch
          Politischer Korrespondent in München.

          Auf Unverständnis stieß einst auch der Dichter Francesco Petrarca, als er sich anschickte, am 26. April 1336 in Begleitung seines Bruders Gherardo den Berg zu besteigen, der damals als unbesteigbar galt. Warum, so fragten sich die Zeitgenossen, sollte man sich freiwillig diesem Ozean aus Dornengebüsch aussetzen, der doch weder zum Acker- noch zum Weideland gemacht werden konnte und jenseits der Vegetationsgrenze in eine abweisende Mondlandschaft übergeht? Beim Aufstieg begegnete Petrarca einem Hirten, der ihm sagte, dass von da oben nichts zu erwarten sei außer Blut, Schweiß und zerrissener Kleidung. Der Dichter ließ sich davon nicht beirren und setzte den Aufstieg auf den 1909 Meter hohen Berg fort.

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