Die Formel-1-Fahrer dürfen in der Saisonvorbereitung so wenig testen wie noch nie. Sie müssen sich Einiges einfallen lassen, um aus den wenigen Testkilometern das Maximum herauszuholen.
Der Funkverkehr in der Formel 1 wurde weitgehend untersagt. Für viele kam der Schritt zu früh und zu unüberlegt. Prompt rudern die Regelhüter zurück. Aber einer erkennt seine Chance.
Überraschend früh hat Timo Glock seinen Vertrag beim bislang nicht konkurrenzfähigen Marussia-Virgin-Team verlängert. Der Hesse setzt auf den Aufschwung des Rennstalls - und auf die Hilfe des skandalbelasteten Pat Symonds.
Der Fall Briatore war wie geschaffen für ein beispielhaftes Sittengemälde der Formel 1. Aber wer will das alles hören? Die Fia wohl kaum. Nun legt sich dichter Nebel um die Affäre.
Er steht wieder vor der Tür: Flavio Briatore ist seinen Formel-1-Bann los und stellt die Fia um ihren ehemaligen Boss Max Mosley als Sprücheklopfer bloß. Man könnte Briatore fast danken - wenn seine Rückkehr in die Formel 1 nicht eine höchst beunruhigende Vorstellung wäre. Crashtest - die neue FAZ.NET-Kolumne.
Ende Oktober scheidet Max Mosley aus dem Amt des Fia-Präsidenten. Im Interview spricht der Brite über den Skandal um Flavio Briatore, den Kandidaten für seine Nachfolge und Verdächtigungen bezüglich der Spionage gegen seine Person.
Die Fia sperrte Renault wegen des Skandals von Singapur für zwei Jahre - auf Bewährung. Mit einer härteren Strafe wäre der Rückzug aus der Formel 1 riskiert worden. Keine Gnade gab es allerdings für den einstigen Teamchef Flavio Briatore.
Nicht erst der Fall Briatore zeigt: In der Formel 1 sind Fahrer oft nicht mehr als ferngesteuerte Piloten. Viele kämpfen vergeblich um ihre Existenz. Wenige setzen sich sportlich durch - und haben doch kaum Einfluss. Das erfuhr schon Schumacher.
Immer wieder Verdächtigungen und Affären: Sie prägen das Wirken Flavio Briatores in der Formel 1. Und manchem schwant nach seinem Rauswurf wegen des Crashgates von Singapur: Er kommt wieder - weil er zu viel weiß.
Fall Briatore beschäftigt auch den Stadtstaat: Der Betrugsfall um das erste Nachtrennen der Formel 1 vor einem Jahr in Singapur könnte auch die Staatsanwälte in der strengen Wirtschaftsmetropole am Äquator beschäftigen. Delikte wie Sachbeschädigung oder Gefährdung anderer Fahrer stehen im Raum.
Der Formel-1-Rennstall Renault gibt den Betrug beim Grand Prix in Singapur 2008 zu und trennt sich von „Bösewicht“ Briatore sowie dem Technischen Direktor Symonds. Bleibt die Frage: Was hat eigentlich Alonso gewusst?
Der entlassene Formel-1-Rennfahrer Nelson Piquet Junior belastet Renault schwer. Demnach wurde das Rennen in Singapur im Jahr 2008 manipuliert. Initiator soll Teamchef Flavio Briatore gewesen sein. Der liefert eine andere Version.
Da der Diffusor für regelkonform erklärt wurde, heißt das für die Teams ohne den besonderen Unterboden: nachrüsten. So einfach ist das Kopieren aber nicht. Die sieben betroffenen Rennställe müssen Kompromisse eingehen.
Wenn zwei sich streiten, siegt Alonso: wie vor zwei Wochen in Singapur siegte der Renault-Pilot auch in Japan. Beim Formel-1-Coup des Spaniers kommt WM-Kandidat Massa bis auf fünf Punkte an Hamilton heran. Die Nerven liegen aber blank.
Für einen Tag war die Welt des Fernando Alonso wieder in Ordnung. Der zweifache Weltmeister ging in Magny Cours vom dritten Startplatz aus ins Rennen. Doch am Ende kam er sogar hinter seinem Teamkollegen Nelson Piquet Jr. ins Ziel. Alonso ist dabei, sein Renommee zu verspielen.
Ferrari ist nicht auf dem letzten Stand der Technik. Dennoch haben sie das schnellste Auto. Sie sind eine verschworene Gemeinschaft. Ungewöhnlich in der Formel 1, denn anderswo regieren blinder Aktionismus, Selbstbetrug und Anschuldigungen.
Renault sucht weiter nach den Gründen für sein Formtief in der Formel 1: „Wir sind uns sehr wohl darüber bewusst, dass irgendetwas sehr daneben ist, aber wir wissen bis jetzt nicht, was es ist“, sagte Chefingenieur Symonds.
Wenn einer beim letzten Rennen alles braucht (Schumacher muß gewinnen) und der andere nichts kriegen darf (Alonso muß ohne Punkt bleiben), dann rückt aus dem düsteren Hintergrund „Plan C“ in den Mittelpunkt, um doch noch Weltmeister zu werden: Die Crash-Strategie.
Im Finale der Formel 1 kämpft Fernando Alonso an vielen Fronten. Der Spanier beklagt sich laut über die seiner Meinung nach schlechte Behandlung durch Renault. Medien in seiner Heimat stützen die provokante These: „Er hat den Feind im eigenen Lager.“
Ob Ferrari oder Renault, ob rot oder blau, ob Bridgestone-Reifen oder Michelin-Pneus, das technische Niveau ist ausgeglichen. „Nuancen werden den Unterschied ausmachen“, sagt Michael Schumacher vor dem Großen Preis von China. Oder eben die Piloten.
Nach fünf Jahren Schumacher-Herrschaft wird man sich an ein neues Gesicht gewöhnen müssen, wenn vom Weltmeister die Rede ist. Doch dieses Gesicht trägt altbekannte Züge.
Fernando Alonso kann an diesem Sonntag Formel- 1-Weltmeister werden. Ein Triumph für die Macher von Renault. F.A.Z.-Motorsportredakteur Anno Hecker aus Sao Paulo über die Geheimnisse des Erfolges.
Pfiffe für Ferrari! Das hört man selten auf der Welttournee der Formel1. Den blanken Unmut bliesen ein paar Fans auf der Haupttribüne dem doch allseits verehrten Champion in Barcelona in die Ohren.