„Sie sollen uns das nicht als Sport verkaufen“
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Beeindruckend: Die ESL One in Köln ist ein Treffpunkt der Gaming-Szene. Bild: EPA
Die Diskussion um E-Sport reißt nach dem umstrittenen Gutachten des DOSB nicht ab. Peter Beuth, Innen- und Sportminister in Hessen, über die Strategie der Gaming-Industrie und den Missbrauch des Sports durch Digitalministerin Dorothee Bär.
Muss der Begriff „E-Sport“ „ausradiert“ werden, wie Sie es einmal gesagt haben und dafür Kritik ernteten?
Ich wollte damit sagen, dass wir einen falschen Bleistiftstrich korrigieren mussten. Das ist gelungen. Aus meiner Sicht ist die Frage, ob E-Gaming Sport sein soll, jetzt endgültig und eindeutig beantwortet worden: Game over!
Sie spielen auf das jüngste, umstrittene Gutachten an, das der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in Auftrag gegeben hatte.
Unter anderem, ja. Es mag Schwächen haben, aber es bestätigt im Kern meine Einschätzung. Nur weil junge Menschen ihre Finger erstaunlich schnell bewegen und Entscheidungen in Sekundenbruchteilen fällen, sind sie noch keine Sportler. Ich verdamme diese Computerspiele nicht. Aber wir erreichen mit ihnen nicht das, was der Kern des Sports ist: Kinder und Jugendliche in Bewegung zu bringen. Das schafft nicht nur Freude und Gemeinsamkeit, es beugt auch Erkrankungen vor und macht im doppelten Sinne stark. Wir wissen aus zahlreichen Untersuchungen, dass die körperlichen Fähigkeiten der Kinder nachlassen. Fragen Sie mal Grundschullehrer. Ich kann nicht erkennen, dass eine Anerkennung von E-Gaming als Sport und eine Aufnahme in den DOSB hilfreich sein kann, diese Defizite auszugleichen.
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