https://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/vorwuerfe-gegen-dosb-bei-olympia-bewerbung-2024-2028-13477859.html

Deutsche Olympia-Bewerbung : Vorwürfe von Grünen gegen den DOSB

Hamburg oder Berlin? Berlin oder Hamburg? Wer wird deutscher Olympia-Bewerber? Bild: dpa

Die Grünen/Bündnis 90 nehmen nicht am Auswahlverfahren zur Bestimmung des deutschen Kandidaten für Olympia 2024 und 2028 teil. Das geht aus einem Brief hervor, der der F.A.Z. vorliegt. Darin enthalten sind Vorwürfe an den DOSB.

          2 Min.

          Die Grünen/Bündnis 90 haben sich entschlossen, nicht am Auswahlverfahren zur Bestimmung des deutschen Olympiakandidaten für die Sommerspiele 2024 und 2028 teilzunehmen. Das geht aus einem Brief von Katrin Göring-Eckardt, der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion, und dem sportpolitischen Sprecher Özcan Mutlu hervor, der der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vorliegt. (Donnerstag-Ausgabe / Alle Hintergründe schon ab 20 Uhr des Vorabends in der F.A.Z.-App und im E-Paper).

          Michael Reinsch
          Korrespondent für Sport in Berlin.

          Demnach werfen die Grünen dem DOSB vor, Nachhaltigkeit, Transparenz und finanzielle Solidität wie auch eine echte und frühzeitige Bürgerbeteiligung nicht ausreichend sicher zu stellen. Gleichlautende Vorwürfe erhebt auch die Anti-Korruptionsorganisation Transparency International in einem offenen Brief; ihre Vertreter wollen aber offenbar am Montag dabei sein.

          Die Grünen beklagen, der DOSB habe die Entscheidung über die Bewerber-Stadt von seiner Mitgliederversammlung im Dezember in Dresden um drei Monate auf den 21. März verschoben. Dies erwecke den Eindruck eines DOSB, der sich der Anforderungen nicht an allen Stellen bewusst sei. Das der F.A.Z. vorliegende Schreiben von Göring-Eckardt und Mutlu ist an DOSB-Präsident Alfons Hörmann und den ehemaligen Grünen-Politiker Michael Vesper, den DOSB-Vorstandsvorsitzenden, gerichtet.

          Dem Dachverband des deutschen Sports wie den Bewerberstädten Berlin und Hamburg fehle es an der Grundüberzeugung, dass nur Transparenz und eine proaktive Öffentlichkeitsarbeit die Bevölkerung für eine Olympiabewerbung überzeugen und begeistern werde.

          Umfrage : Hamburg will Olympia nach Deutschland holen

          Das interne Expertengespräch, das der Entscheidung des DOSB-Präsidiums am Montagnachmittag vorausgehen soll, biete keinen Raum, heißt es in dem Schreiben, „unsere Empfehlung wahrnehmbar zu begründen und zur Diskussion stellen zu können. Damit würden wir uns in eine Situation begeben, in der wir nur mit unserer Anwesenheit das Gesprächsergebnis unterstützen und legitimieren würden. Dies wollen wir verständlicherweise vermeiden“. Die Absage bedeute keine grundsätzliche Ablehnung von Olympischen Spielen in Deutschland.

          Auch Transparency International (TI), ebenfalls zum Expertengespräch eingeladen, kritisiert den DOSB wegen nicht nachvollziehbarer Kriterien, einer mangelhaften Beteiligung der Öffentlichkeit und einem fehlerhaften Begriff von Nachhaltigkeit. Der DOSB halte sein Verfahren insgesamt für transparent und offen, erwiderte Vesper auf die Vorwürfe. Die Mitgliedsorganisationen könnten ihre Haltung deutlich machen. „Die Debatte ist seit langem in vollem Gang“, schreibt der Vorstands-Vorsitzende des DOSB an TI: „Von daher halten wir den Vorwurf der Intransparenz insgesamt für nicht berechtigt.“ F.A.Z.

          Weitere Themen

          „Der schlimmste Tag meines Lebens“

          FC Bayern und die Kahn-Trennung : „Der schlimmste Tag meines Lebens“

          Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić müssen beim FC Bayern gehen. Der Vorstandsvorsitzende fehlt gar bei der Münchner Meisterparty in Köln. Weil er krank ist? Dann meldet sich Kahn selbst zu Wort – und sorgt für Aufsehen.

          Topmeldungen

          Jane Fonda (links) applaudiert der Regisseurin Justine Triet, die die Goldene Palme in Cannes erhielt.

          Filmfestival Cannes : Justine Triet gewinnt die Goldene Palme

          Das Filmfestival in Cannes hat zum dritten Mal in seiner Geschichte eine Regisseurin mit der Goldenen Palme ausgezeichnet – Justine Triet erhielt den Hauptpreis der Jury für den Thriller „Anatomy of a Fall“.
          Russlands Präsident Putin mit Aserbaidschans Präsident Alijew (links) und Armeniens Ministerpräsident Paschinjan (rechts) am 25. Mai in Moskau

          Südkaukasuskonflikt : Armenien am Scheideweg

          Unter Druck ist Armenien zu Zugeständnissen gegenüber Aserbaidschan im Konflikt um Nagornyj Karabach bereit. Verhandelt wird an verschiedenen Schauplätzen und mit verschiedenen Vermittlern in Ost und West.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.