
Thomas Bach in Kiew : Zum Gruseln
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Thomas Bach (l.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew Bild: via REUTERS
Es braucht die Kurvenkraft der fünf Ringe, um in einer Meldung über den Besuch des IOC-Präsidenten Thomas Bach in der Ukraine die Worte „Russland“ und „Angriffskrieg“ zu vermeiden.
Beinahe wäre im Nachrichtenstrom untergegangen, dass unlängst der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) einen Besuch in Kiew gemacht und den ukrainischen Präsidenten gesprochen hat – also noch vor dem Papst.
Eine Pressemitteilung machte uns aber doch noch darauf aufmerksam. Leider legte deren Inhalt den Schluss nahe, dass das IOC bis heute nicht weiß, was der Ukraine eigentlich gerade Schlimmes passiert, dass so viele Männer, auch Athleten und Trainer, gewaltsam sterben müssen oder in Gefangenschaft geraten, dass so viele Gebäude kaputtgehen.
Man muss schon die ganze Kurvenkraft der fünf Ringe aufbringen, um eine Mitteilung darüber formulieren zu können, dass Thomas Bach eine zerstörte Basketballhalle besichtigte, erklärte, dass seine Organisation mit dem „Herzen“ und den „Gedanken“ täglich bei der olympischen Gemeinschaft der Ukraine sei, dass er Geld versprach, um den Sportlern zu helfen – ohne ein einziges Mal das Wort „Russland“ oder „Angriffskrieg“ zu verwenden.
Damit gäbe das IOC ja noch keinen politischen Kommentar ab. Es wäre schlicht eine Feststellung. Solche Manöver sind gespenstisch.