Sportförderung : Verbände rufen Gelder nicht ab
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Wo geht es hin mit dem Spitzensport? Geld für neue Schilder wären vorhanden. Bild: dpa
Der deutsche Spitzensport hat lange um mehr Geld aus dem Bundeshaushalt gekämpft. Nun werden die zusätzlichen Millionen womöglich gar nicht ausgeschöpft. Die DOSB-Vorsitzende warnt die Verbände.
Der Sport erwartet für 2019 eine Aufstockung der Spitzensportförderung durch das Innenministerium um 60 Millionen auf 260 Millionen Euro. Das soll der Haushaltsausschuss des Bundestages in dessen Bereinigungssitzung in der Nacht auf Freitag besorgen. Im Juni hat dieser, noch für 2018, einen Nachschlag von 23,2 Millionen Euro gewährt. Nun wird bekannt, dass davon erst sechs Millionen Euro ausgezahlt sind. Für etwa ein Drittel der Fördermittel, 7,7 Millionen Euro, sind noch nicht einmal Anträge gestellt.
Veronika Rücker, die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes, warnt in einem Brief die Verbände: „Hier drohen Mittel zu verfallen, was unsere Position bei den Haushältern bei der Forderung zusätzlicher Mehrbedarfe für das nächste Jahr nachhaltig schwächt. Wir möchten noch einmal alle Verbände bitten, angekündigte Anträge für bereits in Aussicht gestellte Mittel umgehend zu stellen.“
In den Organisationen des Sports wird das Verfahren als bürokratisch und komplex bewertet; einigen Verbänden war nicht bewusst, dass sie die ihnen zugedachte Förderung beantragen müssen. Zudem fehlt in der Verwaltung des Bundes Personal, um die um dreißig bis vierzig Prozent gestiegene Zahl von Anträgen zügig bearbeiten zu können.