Athleten im Gefecht
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Treffen, ohne getroffen zu werden: Max Hartung (links) in Aktion. Bild: dpa
Spitzensportler auf den Barrikaden: Sie fordern Beteiligung an den Olympia-Einnahmen und an den Entscheidungsprozessen. Deutschland geht mit gezogenem Säbel vorneweg.
An einem Sommertag im Jahr 2016 saßen zwei deutsche Sportler im Olympischen Athletendorf von Rio de Janeiro auf einem Balkon und ließen die Köpfe hängen. Der eine war Max Hartung, ehemaliger Weltmeister im Säbelfechten. Der andere Christian Schreiber, ehemaliger Weltmeister im Rudern. Beide hätten gerne die quirlige Atmosphäre genossen, das erhebende Gefühl, Teil einer internationalen Elite zu sein. Aber sie waren betrübt, weil sie sich ohnmächtig, überhört und übergangen fühlten. Angesichts der Favelas ringsum hatten sie das Gefühl, zusammen mit den ganzen Sommerspielen am falschen Ort zu sein. Und nicht nur deshalb war ihr Vertrauen in die Sportorganisationen schwer beschädigt.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte kurz zuvor entschieden, russische Athleten zu den Spielen in Rio zuzulassen, trotz des erwiesenen, vom Staat unterstützten Doping-Programms. Die Einzelüberprüfungen dieser Athleten durch die Weltverbände hielten die beiden für unzureichend, die Ablenkung von einem System auf Individuen für falsch.
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