Umfrage in Corona-Pandemie : Fans verlieren das Interesse am Sport
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Von Fans keine Spur: Die Corona-Pandemie hält Zuschauer auf Abstand. Bild: dpa
Seit gut einem Jahr muss der Sport fast ohne Fans vor Ort auskommen. Das schadet nicht nur den Klubs, wie eine Umfrage zeigt. Immer mehr Unterstützer verlieren über die Distanz das Interesse.
Das Interesse von Sportfans am Lieblingsverein sinkt in Zeiten der Pandemie. Auch die Begeisterung für den Profisport und seine Ereignisse verringert sich. Diese schwindende Bindung nehmen Entscheider aus dem Sportbusiness mit Sorge wahr. Das sind wesentliche Aussagen einer Studie, die das Magazin „Sponsors“ und das Beratungsunternehmen „Nielsen Sports“ vorgestellt haben. „Sponsors“ hat dafür Befragungsdaten von 150 Entscheidern aus dem Sport-Business ausgewertet. Interviewt wurden Marktteilnehmer aus Fußball, Basketball, Handball, Eishockey und Wintersport. Nielsen befragte zudem 1000 Personen zu ihrem Sport-Nutzungsverhalten.
Am auffälligsten war dabei eine Entwicklung, die die Macher der Umfrage „Fan-Erosion“ nennen. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen sind es etwa 20 Prozent der Bevölkerung, die von einem Absinken des Interesses an Sport, den Sportereignissen und dem Lieblingsverein berichten.
Zudem gibt es nur wenige Anhänger, die den Lieblingsklub nun mit besonders viel Einsatz unterstützen, etwa durch den Kauf von Fan-Artikeln. Das ist den Entscheidern nicht verborgen geblieben: Rund ein Viertel der befragten Entscheider befürchtet die Erosion der Fanbindung sehr, 56 Prozent zumindest ein wenig. Außerdem nehmen 17 Prozent der Entscheider bei sich selbst deutliche Anzeichen dieser Fan-Erosion wahr, weitere 57 Prozent zumindest ein wenig.
Fraglich scheint zudem die Rückkehr der Fans zum Profisport in großer Zahl zu sein: „Mit Zuschauerkapazitäten wie vor der Corona-Pandemie ist vorerst auch dann nicht zu rechnen, wenn Hygiene- und Sicherheitsbedingungen vorhanden sind“, heißt es in der Studie. Selbst Hygiene- und Sicherheitskonzepte überzeugen die befragten Fans aber nicht immer. Das ist gerade für die Hallensportarten eine schlechte Nachricht. Sie sind besonders auf Zuschauereinnahmen angewiesen.