Bubka ganz nah am Knotenpunkt der Korruption
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„Falsche Anschuldigungen“: Sergej Bubka wehrt sich. Bild: Picture-Alliance
Der Stabhochspringer wurde als geschäftstüchtiger Salamitaktiker zur Legende. Als Sportpolitiker wurde er bisher in keinen Skandal verwickelt. Nun muss er sich aber gegen Vorwürfe wehren. Sergej Bubka hat viel zu verlieren.
Olympia ohne Athleten wäre wie ein Chor ohne Sänger. Sie halten dafür her, die immer schneller rotierende Geldmaschinerie und den Jahrmarkt der Funktionärs-Eitelkeiten zu rechtfertigen. Aber wer ist das – die Athleten, die Legitimation Olympias? Gerade sind zwei ihrer bedeutendsten Repräsentanten im Gespräch: der einstige Stabhochspringer Sergej Bubka aus der Ukraine und der ehemalige Schwimmer Alexander Popow aus Russland. Beide schafften einst als Athletenvertreter den Sprung ins Internationale Olympische Komitee (IOC). Und beide beschuldigte vergangene Woche Sergio Cabral, der ehemalige Gouverneur von Rio de Janeiro, bei einem Gerichtstermin der Korruption im Zusammenhang mit der Vergabe der Olympischen Spiele 2016 an die brasilianische Metropole.
Stimmenhandel. Beide weisen die Beschuldigungen vehement zurück. Schließlich war Cabral einer der korruptesten Politiker Brasiliens und sitzt gerade die ersten Jahre einer 198-jährigen Haftstrafe ab. Die Frage, wie glaubwürdig ein solcher Mann ist, bleibt vorerst offen. Der Blick auf einen anderen prominenten einstigen Athletensprecher vermittelt allerdings ein düsteres Bild: Der Südafrikaner Frankie Fredericks muss sich in Frankreich vor Gericht rechtfertigen. Der Vorwurf: Er habe für 300.000 Dollar seine Stimme an Rio verkauft. Cabral behauptet, neun IOC-Mitglieder seien auf Vermittlung des Senegalesen Papa Massata Diack geschmiert worden.
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