Olympische Spiele : Rio 2016 will Schulden in Naturalien begleichen
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Die Organisatoren von Olympia 2016 in Rio haben einige Schulden angehäuft. Bild: AFP
Nach Olympia 2016 in Rio hat das Organisationskomitee 30 Millionen Euro Schulden angehäuft. Nun soll die Summe auf kuriose Art abgestottert werden.
Einen makabren Scherz hat sich Mario Andrada erlaubt, der Sprecher und Berufsbeschwichtiger des Organisationskomitees der Olympischen Spiele 2016 von Rio: Sergio Cabral, der ehemalige Gouverneur von Rio, schlafe heute womöglich auf einer olympischen Matratze. Tatsächlich sitzt Cabral, der mithalf, die Spiele nach Rio zu holen, mittlerweile wegen Korruption in einem Gefängnis, das von der Einrichtung des Athletendorfs profitierte – aufgrund der knappen öffentlichen Mittel wurden die Inhaftierten von dort mit Matratzen und Decken versorgt.
Überhaupt setzt Rio 2016 auf Naturalien. Wie die Nachrichtenagentur „Bloomberg“ berichtet, will die Organisation ihre etwa 30 Millionen Euro Schulden teilweise in Form von Klimaanlagen, tragbaren Energiestationen und Elektrokabeln abstottern. Gläubiger werden um einen Schuldennachlass in Höhe von 30 Prozent gebeten. So hofft das Organisationskomitee, bis zu seiner Auflösung im Juni alle Geschäfte abzuschließen. Danach fielen restliche Schulden der Stadt und dem Staat zu, die beide Garantien abgegeben haben, aber ebenfalls pleite sind. Man warte immer noch auf ausstehende Zahlungen von Sponsoren, heißt es bei Rio 2016.
Die Organisationskosten der Spiele betrugen etwa 2,6 Milliarden Euro, wovon das Internationale Olympische Komitee gut die Hälfte übernahm – vorgezogene Ratenzahlungen retteten die Organisatoren damals schon vor dem Zusammenbruch. Grund der klammen Lage ist das Ausbleiben von zugesagten öffentlichen Geldern – statt 250 Millionen Reais (75 Millionen Euro) flossen laut Andrada nur 90 (27). Während der siebenjährigen Vorbereitungsphase auf Olympia begann die dramatische Finanzkrise Brasiliens.