„Es sieht sehr schlimm aus“
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Japan hat 2021 gezeigt, dass Olympische Spiele zu Hochzeiten der Covid-Pandemie funktionieren konnten. Bild: REUTERS
Korruption, Kostenexplosion und Verschwendung: Anderthalb Jahre nach Olympia in Tokio ist der Ruf der Veranstaltung ruiniert. Das hat Auswirkungen auf die Bewerbung Sapporos für die Winterspiele 2030.
Anderthalb Jahre nach den Olympischen Spielen in Tokio, die meisten schauen nicht mehr genau hin, ist die Zeit ihrer Endabrechnung. 175 Tonnen Nahrungsmittel wurden während der Olympischen Spiele für Athleten und andere Gäste im Olympischen Dorf entsorgt, weil es den Athleten nicht schmeckte oder einfach zu viel war. Das geht aus dem Abschlussbericht über die Spiele hervor, den der japanische Rechnungshof dem Parlament vorgelegt hat. In einer groben Rechnung wurden so fast 15 Prozent der Speisen weggeworfen. Von 1,6 Million Bento-Boxen für die freiwilligen Helfer und andere Mitarbeiter flogen 300.000 auf den Müll.
Die Verschwendung von Nahrungsmitteln ist nicht das einzige Manko, das der Rechnungshof den Organisatoren der Spiele vorhält. Die Rechnungsprüfer kritisieren mehr noch, dass das Komitee die Kosten des Sportfests zu niedrig berechnet habe. In der offiziellen Schlussabrechnung der Spiele stehen Kosten von 1,42 Billionen Yen, umgerechnet 10,9 Milliarden Euro (zum Wechselkurs während der Spiele). Doch der Rechnungshof beziffert die Kosten mit fast 1,7 Billionen Yen oder 13 Milliarden Euro. Ausgaben unter anderem für Anti-Doping und die Sicherheit seien in der offiziellen Rechnung nicht berücksichtigt.
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