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F.A.Z. exklusiv : Faeser gegen russische Athleten bei Olympia

Äußert sich gegenüber der F.A.Z. klar: Bundesinnenministerin Nancy Faeser Bild: dpa

Russische und belarussische Sportler sollen 2024 in Paris starten dürfen, so will es das IOC. Bundesinnenministerin Nancy Faeser kritisiert den entsprechenden Beschluss mit klaren Worten.

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          Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser kritisiert die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die Teilnahme russischer Sportlerinnen und Sportler an den Olympischen Spielen von Paris 2024 vorzubereiten und sie zu Qualifikationswettbewerben zuzulassen und fordert, den Ausschluss Russlands vom internationalen Sport aufrechtzuerhalten.

          Michael Reinsch
          Korrespondent für Sport in Berlin.

          „Dass das IOC russischen Sportlerinnen und Sportlern offenbar wieder die Tür öffnet und die Teilnahme an den Olympischen Spielen ermöglichen will, ist der völlig falsche Weg“, teilt sie der F.A.Z. mit: „Der Sport sollte in seiner Verurteilung des brutalen Krieges, den Putin gegen die ukrainische Zivilbevölkerung führt, klar sein.“

          „Nicht im luftleeren Raum“

          In einer nicht angekündigten Sitzung seiner Exekutive hat das IOC am Mittwoch beschlossen, dass die internationalen Sportverbände Athleten aus Russland und Belarus als „neutrale Athleten“ an Wettkämpfen teilnehmen lassen sollen, bei denen sie sich für die Sommerspiele nächsten Jahres qualifizieren können.

          Kein Athlet solle allein aufgrund seiner Staatsangehörigkeit vom Wettkampf ausgeschlossen werden. Zudem betont das IOC die Mission der Einheit der olympischen Bewegung insbesondere in dieser Zeit der Teilung, Konfrontation und des Krieges.

          „Große Sportereignisse finden nicht im luftleeren Raum statt“, so Faeser: „Diesen furchtbaren Krieg inmitten Europas darf niemand ausklammern oder zwiespältige Signale senden. Die internationalen Sportverbände bleiben in der Verantwortung, sich eindeutig zu positionieren.“

          Den ukrainischen Athletinnen und Athleten müsse die uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung der internationalen Sportgemeinschaft gelten. „Das geht nur mit einem Ausschluss Russlands.“

          Die Ministerin betont, dass sie sich in dieser Frage sehr eng mit Frankreich als Gastgeber der nächsten Olympischen Sommerspiele abstimme: „Ich habe mich am vergangenen Sonntag am Rande des deutsch-französischen Ministerrats mit meiner französischen Sportministerkollegin eng dazu ausgetauscht.“

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