Nach Urteil wegen Korruption : Weitere Ermittlungen gegen Diacks
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Diack ist bereits wegen Korruption, Geldwäsche und Dopingvertuschung verurteilt worden. Nun wird abermals ermittelt. Bild: AP
Der ehemalige IAAF-Präsident Lamine Diack und sein Sohn sind wegen Korruption bereits verurteilt worden. Nun werden neue Informationen zu deren kriminellen Machenschaften bekannt.
Über die Konten von Vater und Sohn Diack ist mehr Geld geflossen, als sie dem Weltverband der Leichtathleten, seinerzeit IAAF, stahlen und von gedopten Athleten erpressten. Das geht aus den sogenannten „Fincen Files“ hervor, Verdachtsmeldungen zu möglicher Geldwäsche, die durch ein Datenleck bekannt wurden.
Laut einem Bericht von „NBC News“ meldete die Standard Chartered Bank 112 verdächtige Überweisungen von und auf Konten der Diacks mit einem Gesamtvolumen von 55 Millionen Dollar (47 Millionen Euro). Darin enthalten ist die Zahlung von 1,8 Millionen Euro der Bewerbungsgesellschaft für die Olympischen Spiele in Tokio an einen Strohmann in Singapur, deren Bekanntwerden Anfang 2019 zum Rücktritt des Präsidenten des japanischen Nationalen Olympischen Komitees und Mitglieds des Internationalen Olympischen Komitees Tsunekazu Takeda führte.
Der Strafprozess in Paris, in dem der 87 Jahre alte ehemalige IAAF-Präsident Lamine Diack zu vier Jahren Gefängnis und sein Sohn Papa Massata Diack zu fünf Jahren Haft verurteilt worden sind, ergab, dass beide den Verband um 15 Millionen Euro betrogen und von Dopern 3,45 Millionen Euro Schmiergeld kassierten. Möglicherweise sind damit 28 Millionen Euro den Abstimmungen für Rio 2016 und Tokio 2020 zuzurechnen. Die Staatsanwaltschaft in Paris bestätigte Ermittlungen gegen Vater und Sohn aus Senegal wegen Korruption.