Jack Warner : Früherer Fifa-Vize fällt auf Satire-Beitrag herein
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Der ehemalige Fifa-Vize-Präsident Jack Warner: Amerikanische Behörden werfen ihm korrupte Geschäfte vor. Bild: Reuters
Der ehemalige Fifa-Spitzenfunktionär Jack Warner verteidigt sich mit einem merkwürdigen Video gegen die Korruptionsvorwürfe. Er hielt offenbar einen absurden Satire-Text für echt.
Der wegen Korruption angeklagte ehemalige Vizepräsident des Weltfußballverbandes Fifa, Jack Warner, wechselt in den Angriffsmodus: Wenige Tage nach seiner Festnahme in Trinidad und Tobago warf er den Vereinigten Staaten vor, aus unlauteren Motiven gegen Fußballfunktionäre vorzugehen. In einem am Wochenende auf Facebook veröffentlichten Video stellt er die Ermittlungen der amerikanischen Behörden als Rachefeldzug dar. „Das alles stammt von einer erfolglosen Bewerbung um die Weltmeisterschaft 2022“, sagte Warner. Die Vereinigten Staaten waren einer der Mitbewerber von Qatar, das den Zuschlag für die WM 2022 erhalten hatte.
Seine Argumentation versuchte Warner mit einem Artikel aus dem Satiremagazin „The Onion“ zu untermauern, den er offenbar für echt hielt. In dem vergangenen Mittwoch veröffentlichten Text wird behauptet, die Fifa hätte unmittelbar nach der Bekanntgabe der Ermittlungen durch die amerikanischen Behörden eine Weltmeisterschaft in den Vereinigten Staaten angesetzt, die noch am gleichen Tag starten sollte. Warner erschien das offenbar nicht unplausibel zu sein. Er hielt einen Ausdruck des Textes in die Kamera und sagte, er habe gesehen, dass die Fifa die Weltmeisterschaft für dieses Jahr nach Amerika gegeben habe. „Wenn die Fifa wirklich so schlecht ist, warum wollen die Vereinigten Staaten dann an ihrer Weltmeisterschaft festhalten?“, fragte Warner.
Nachdem die Vereinigten Staaten Haftbefehl erlassen hatten, stellte sich Warner in der vergangenen Woche der Justiz seines Heimatlandes Trinidad und Tabago. Er bestreitet die Korruptionsvorwürfe und kam am Donnerstag gegen die Kautionszahlung von 395.000 Dollar frei.