Ohne Gesetz : Iran bekräftigt Verbot für Wettkämpfe mit Israel
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Wettkämpfe verboten: Iraner wie der Ringer Alireza Mohammad Karimimachiani sollen nicht gegen Israelis antreten. Bild: AFP
Die Diskriminierung israelischer Sportler bleiben in der Islamischen Republik Iran gewollt. Ein Gesetzentwurf wurde aber wieder gestrichen. Ein Verbot in Gesetzesform hätte vom internationalen Sport zwingend geahndet werden müssen.
Das Vorhaben iranischer Parlamentarier, den Sportlern des Landes Wettkämpfe gegen israelische Sportler gesetzlich zu verbieten, ist einstweilen ad acta gelegt worden. Nachdem der Gesetzentwurf von den Abgeordneten des Madschles am vergangenen Donnerstag bewilligt worden war, wurde die explizit den Sport betreffende Klausel vom Parlamentsausschuss für nationale Sicherheit und auswärtige Angelegenheiten wieder aus dem „Antrag für die Konfrontation gegen die den Frieden und die Sicherheit gefährdenden Aktionen des zionistischen Regimes“ gestrichen, bevor er am Montag verabschiedet wurde. Ein Verbot in Gesetzesform hätte von den internationalen Sportverbänden und dem Internationalen Olympischen Komitee schwerlich ignoriert werden können.
Die Diskriminierung der israelischen Sportler und die Missachtung der grundlegenden Fairnessgebote sind allerdings seit Jahrzehnten geübte Praxis in der Islamischen Republik Iran und ziehen nur selten Strafen nach sich. Erst im Januar hatte sich IOC-Präsident Thomas Bach darauf berufen, dass ihm von Sportminister Massud Soltanifar und dem Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees Irans in einem Brief die umfassende Achtung der olympischen Charta versprochen worden sei.
Keine Einblendung der israelischen Flagge
Die Gesetzesinitiative des Parlaments zeigt, dass damit auch künftig kaum zu rechnen ist. Aus den Details des Gesetzes, wie die Nachrichtenagentur Mehr zitiert, geht unter anderem in Artikel 8 hervor, dass jede kulturelle oder mediale Handlung verboten sei, die „die Aufwertung des zionistischen Regimes“ beabsichtige. Als solche wird im Alltag zum Beispiel die Einblendung der israelischen Flagge gewertet. Zudem wurde zur Begründung für die Streichung der explizit den Sport betreffenden Passage in Parlamentarierkreisen ausgeführt, die iranischen Sportler wüssten ohnehin, dass sie nicht gegen Israelis antreten dürften.
Aus Protest gegen das Verbot hatte der iranische Weltklasse-Judoka Saeid Mollaei im vergangenen Jahr seine Heimat verlassen. Ende des Monats wird sich in Teheran das Ende Februar gewählte Parlament konstituieren, in dem die radikalen Hardliner eine erdrückende Mehrheit haben.