„Jeder vorbestrafte Nazi darf ein Gym eröffnen“
- -Aktualisiert am
„Gewaltausbildung militanter Faschisten“: die extrem Rechte in den Gyms für den Umsturz auf der Straße (Foto von 2015) Bild: Imago
Robert Claus ist Extremismusforscher. Im Interview spricht er über das Kampfsportgeschäft der extremen Rechten, ihre Rolle bei den „Querdenker“-Demos und den fehlenden gesellschaftlichen Diskurs.
Herr Claus, vor zwei Jahren haben wir Sie interviewt zur Gewalt in Chemnitz. Nun, etwa im November in Leipzig, ist in Teilen dieselbe Klientel zu sehen, wie sie auf Journalisten und Polizisten losgeht bei der gewalttätigen Demonstration gegen die Anti-Corona-Maßnahmen.
In den Debatten der vergangenen Jahre um Migration wurde eine starke Politisierung der Hooliganszene deutlich, die ihr Gewaltpotential seither in menschenverachtende Aufmärsche einbringt. Zudem gibt es insbesondere in Sachsen enorme Schnittmengen mit der extremen Rechten. Sie vereint ihr Sozialdarwinismus, sie trainieren Kampfsport für politische Gewalt. Der Chef des Imperium Fight Teams, wo viele Hooligans aus der Leipziger Szene trainieren, führt mittlerweile ein Studio in Wurzen und eines in Taucha. Er ist ins Leipziger Umland ausgewichen und rekrutiert über seine Kampfsportstudios offensichtlich Nachwuchs für die Szene.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo