https://www.faz.net/aktuell/sport/sportpolitik/doping/umdenken-beim-ioc-athen-proben-doch-nachgetestet-11745849.html

Umdenken beim IOC : Athen-Proben doch nachgetestet?

  • Aktualisiert am
Die Dopingproben von Athen 2004 werden doch noch geöffnet

Die Dopingproben von Athen 2004 werden doch noch geöffnet Bild: dapd

Beim IOC wird nun doch darüber nachgedacht, einige der eingefrorenen Proben - gefährdete Sportarten und Medaillengewinner - aus dem Jahr 2004 nachträglich zu analysieren.

          1 Min.

          Die bisher unentdeckten Dopingsünder der Olympischen Spiele von Athen können noch nicht ruhig schlafen. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat nun doch vor, einige der eingefrorenen Proben aus dem Jahr 2004 nachträglich zu analysieren. Arne Ljungqvist, Chef der Medizinischen Kommission des IOC, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AP: „Ich denke, wir werden etwas tun. Höchstwahrscheinlich.“

          Falls das IOC sich dazu entschließe, werde es sich „um hundert bis zu mehreren hundert“ Proben handeln, sagte der Schwede. Eine Möglichkeit sei es, besonders gefährdete Sportarten und Medaillengewinner herauszugreifen. Weil das IOC bisher keine Informationen über eine spezifische Substanz erhalten hat, die in Athen missbraucht wurde und damals noch nicht entdeckt werden konnte, wollte das IOC die Proben ursprünglich nach Ablauf der Acht-Jahres-Frist am 29. August vernichten lassen. Nun soll zusammen mit Labor-Spezialisten ein sinnvoller Plan entwickelt werden. Ein Mittel, nach dem man in Athen noch nicht suchte, ist Insulin. Auf Wachstumshormon wurde zwar getestet, aber ohne positives Ergebnis. Der Test wurde seither weiterentwickelt.

          Das IOC hat bereits Dopingproben von den Winterspielen 2006 in Turin und von den Sommerspielen 2008 in Peking nachgetestet. Turin brachte zwar keine neuen Fälle, Peking schon: Fünf Athleten wurden nachträglich mit dem Blutdoping-Präparat Cera erwischt. In Athen hatte es die Rekordzahl von 28 Dopingfällen gegeben, mehr als doppelt so viele wie beim früheren Rekordhalter Los Angeles 1984 mit 12. Eine endgültige Entscheidung will das IOC in den kommenden Wochen treffen. Den Anstoß zu den Überlegungen hatte ein Brief der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada an das IOC gegeben. „Wenn wir die Proben nicht nutzen, haben wir viel Geld verschwendet“, sagte Wada-Generaldirektor David Howman.

          Weitere Themen

          „Der schlimmste Tag meines Lebens“

          FC Bayern und die Kahn-Trennung : „Der schlimmste Tag meines Lebens“

          Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić müssen beim FC Bayern gehen. Der Vorstandsvorsitzende fehlt gar bei der Münchner Meisterparty in Köln. Weil er krank ist? Dann meldet sich Kahn selbst zu Wort – und sorgt für Aufsehen.

          Topmeldungen

          Jane Fonda (links) applaudiert der Regisseurin Justine Triet, die die Goldene Palme in Cannes erhielt.

          Filmfestival Cannes : Justine Triet gewinnt die Goldene Palme

          Das Filmfestival in Cannes hat zum dritten Mal in seiner Geschichte eine Regisseurin mit der Goldenen Palme ausgezeichnet – Justine Triet erhielt den Hauptpreis der Jury für den Thriller „Anatomy of a Fall“.
          Russlands Präsident Putin mit Aserbaidschans Präsident Alijew (links) und Armeniens Ministerpräsident Paschinjan (rechts) am 25. Mai in Moskau

          Südkaukasuskonflikt : Armenien am Scheideweg

          Unter Druck ist Armenien zu Zugeständnissen gegenüber Aserbaidschan im Konflikt um Nagornyj Karabach bereit. Verhandelt wird an verschiedenen Schauplätzen und mit verschiedenen Vermittlern in Ost und West.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.