Russland und der nächste Versuch
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Wann die russische Fahne wieder bei Olympia weht, ist unklar. Bild: Reuters
Russische Sportler sollen in den kommenden vier Jahren nicht für ihr Land bei Olympia und WM starten. Die nur auf den ersten Blick hart wirkenden Sanktionen werden überwiegend begrüßt. Russland aber bleibt Spielraum.
Russische Sportler sollen nach dem Willen der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) in den kommenden vier Jahren nicht für ihr Land bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften an den Start gehen. Zudem soll Russland sich nicht um diese Veranstaltungen bewerben dürfen, auch eine Bewerbung um die Olympischen Spiele 2032 soll ausgeschlossen sein. Zudem will die Wada durchsetzen, dass russische Regierungsmitglieder in dem Zeitraum keine Posten in internationalen Sportverbänden besetzen. Das hat die Exekutive der Organisation am Montag im Hotel de la Paix in Lausanne beschlossen.
Grundlage der Entscheidung ist der Bericht der Wada-Ermittler unter Führung des bayerischen Polizeibeamten Günter Younger. Dieser belegt nach Ansicht der zwölf Mitglieder der Exekutive, dass kompromittierende Daten aus dem Moskauer Anti-Doping-Labor bis Januar 2019 manipuliert worden sein sollen, um Spuren zu verwischen, die Verfolgung einzelner gedopter Sportler unmöglich zu machen und den im amerikanischen Exil lebenden Kronzeugen Grigorij Rodtschenkow zu belasten. Die Entscheidung sei einstimmig getroffen worden, teilte die Wada mit. „Russland hatte jede Gelegenheit, sein Haus aufzuräumen und sich der Anti-Doping-Gemeinschaft wieder anzuschließen. Es hat einen anderen Weg gewählt“, sagte der Ende des Jahres aus dem Amt scheidende Wada-Präsident Sir Craig Reedie.
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