Das Comeback des Blut-Dopers
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Die Wahrheit liegt im Blut – doch die Kontrollen sind nicht einfach. Bild: Getty
Der Überwachungsapparat des Spitzensports schaut in die Röhre beim jüngsten Doping-Skandal. Wie ist das möglich? Eine Änderung bei den Kontrollen soll Abhilfe schaffen. Doch da gibt es noch ein Problem.
Wozu das alles? Drei Monate im Voraus müssen Athleten aus Sportarten mit einer hohen Doping-Wahrscheinlichkeit für jeden Tag angeben, wo sie sich aufhalten. Und eine Stunde benennen, in der sie anzutreffen sind von den Kontrolleuren. Dreimal gefehlt ist wie einmal gedopt. Sie leben im Überwachungs-Sport. Sie tun das nicht gern, aber aus Überzeugung. Bis der nächste Fall publik wird: jahrelang im Kontrollsystem, aber nie erwischt. Doper im Netzwerk des Mediziners Mark S. sind lange unbehelligt über die Runden gekommen. Wie viele es sind?
Die Staatsanwaltschaft München glaubt an eine wenigstens 15 Jahre lange Manipulations-Vita des vor zehn Tagen verhafteten Doktors aus Erfurt. „Patienten“ der letzten Generation wurden im Februar enttarnt, als dreiste Täuscher. Wie der Kronzeuge Johannes Dürr, der am Dienstag der Innsbrucker Staatsanwaltschaft seine Parallelwelten schilderte. Während Dürr im öffentlich-rechtlichen Kanal (ARD) den geläuterten Mahner vor der Doping-Falle spielte, ließ sich der 2014 überführte und gesperrte Ski-Langläufer die Nadel zum Blut-Doping in den Arm stechen. Der Überwachungsapparat des Spitzensports hat auch das blutunterlaufene Comeback nicht bemerkt. Wie ist möglich?
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