Attentate 2015 in Paris : Der nackte Horror
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„L’Èquipe“ trug an diesem Samstag vor fünf Jahren einfach nur Schwarz. Bild: Christian Kamp
Jener tiefschwarze Freitag, der 13., im November 2015 in Paris schien auch eine Zeitenwende für den Sport zu markieren, eine Zäsur, die ihn aller Leichtigkeit beraubte.
„L’Èquipe“ trug an diesem Samstag vor fünf Jahren einfach nur Schwarz. Anders als die anderen französischen Blätter, die ihre Schlagzeilen vom „Gemetzel“ („Libération“), von dem „Terror“ („Le Monde“) oder dem „Krieg mitten in Paris“ („Le Figaro“) mit Fotos von Tatorten unterlegten, ließ die Sport-Tageszeitung ihre Schlagzeile für sich allein stehen und wirken – der nackte Horror.
Während die Druckmaschinen liefen in jener Nacht, in der es kein Gefühl von Sicherheit mehr gab, verharrten die französische und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gemeinsam in den Katakomben des Stade de France, das nur durch die Wachsamkeit des Einlasspersonals nicht zum Schauplatz eines Massakers geworden war, wie es an anderen Orten in der Stadt geschah.
Jener tiefschwarze Freitag, der Dreizehnte, im November 2015 schien eine Zeitenwende auch für den Sport zu markieren, eine Zäsur, die ihn in jenem Augenblick aller Leichtigkeit beraubte, als er ins Fadenkreuz des islamistischen Terrors geriet. Wie noch mal unbeschwert ein Stadion betreten? Die Frage stand quälend im Raum, zumal nach der kurzfristigen Absage des folgenden Spiels der Nationalelf in Hannover nur vier Tage später und dem sibyllinischen Satz des damaligen Innenministers Thomas de Maizière zu den Gründen: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“
Es war eine tiefe Erschütterung, die erstaunlich bald wieder einer Normalität des Vorher wich. Niemand konnte damals ahnen, dass das, was der Terror nicht schaffte, ein neuartiges Virus besorgen könnte: dem Sport die Freude und damit das Leben zu nehmen. Wir wollen es nicht verlieren.