
Sportpolitik-Kommentar : Das alte Spiel
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Mann im Hintergrund: Peter Danckert Bild: imago sportfotodienst
In der Frankfurter Zentrale des deutschen Sports schrillen die Alarmglocken! Der dem DOSB-Präsidenten Bach in Hassliebe verbundene Peter Danckert hat sich im Haushaltsausschuss plaziert. Der ehemalige Sportausschuss-Vorsitzende hat sich an der Tür zur Schatzkammer aufgebaut.
Freut euch nicht zu früh! Das ist die Botschaft, die in dieser Woche aus Berlin in der Zentrale des deutschen Sports in Frankfurt eingegangen ist. Peter Danckert ist immer noch da. Der SPD-Abgeordnete hatte sich in vier Jahren als Vorsitzender des Bundestags-Sportausschusses mit kritischen Fragen, vollmundigen Kommentaren und unverblümten Drohungen zu einem Buhmann der Funktionäre gemacht. Zwischen ihm und dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds, Thomas Bach, entwickelte sich eine herzliche persönliche Abneigung.
Mehr Stoß als Seufzer war es, als der ehemalige Florettfechter Bach dem einstigen Hockeytorwart Danckert zum vermeintlichen Abschied nachrief, nun sei es vorbei mit den öffentlichkeitsheischenden und populistischen Alleingängen. Da hatte die SPD den Vorsitz des Sportausschusses, der ihr auch in dieser Wahlperiode wieder zugefallen ist, nicht Danckert übertragen, sondern Dagmar Freitag. Doch der Quälgeist des Sports ist mitnichten in den Tiefen des 41 Mitglieder großen Haushaltsausschusses verschwunden, in den ihn seine Fraktion geschickt hat. Er hat sich an der Tür zur Schatzkammer aufgebaut. Danckert gehört zu den Berichterstattern für den Einzelplan 06, den Etat des Bundesinnenministeriums.
In Frankfurt dürften die Alarmglocken schrillen: Aus diesem Budget kommen die Förderung des Spitzensports und die Reisekosten zu den Olympischen Spielen, alles in allem 141 Millionen Euro. Als Haushälter werde er nun wohl größere Zurückhaltung üben bei öffentlichen Äußerungen, behauptet Danckert. Dann aber verspricht er, dass er und seine Kollegen sehr genau auf die korrekte Verwendung der Steuergelder in den Sportverbänden achten werden. Zu den Abschiedsworten Bachs sagt er, man sehe sich immer zweimal im Leben. Das klingt nach Herausforderung.
