Höhepunkte in diesem Jahr : Das erwartet die Sport-Zuschauer 2023
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Alexandra Popp (zweite von links) und die Nationalelf spielen auch 2023 wieder auf der großen Bühne des Fußballs. Bild: IMAGO/Sports Press Photo
Die ganz großen Sportevents finden in diesem Jahr nicht statt. Doch Langeweile kommt bei Sportinteressierten auch 2023 keine auf. Was findet wann und wo statt? Ein Überblick.
Keine Olympischen und Paralympischen Spiele, auch kein großes Fußball-Turnier bei den Männern, dazu Idole im wohlverdienten Ruhestand: Droht dem Sport etwa ein Jahr der Langeweile? Auch wenn die größeren Veranstaltungen ausbleiben, ist dem natürlich nicht so. 2023 bietet wieder einige sportliche Leckerbissen, die mit spektakulären Bildern, emotionalen Athletinnen und Athleten sowie einmaligen Leistungen überzeugen werden.
Was war das für eine mitreißende Geschichte: Deutschlands Fußballerinnen entfachten mit ihrem spielerisch überzeugenden Lauf bei der Europameisterschaft in England eine ungeahnte Begeisterung. Die Krönung blieb zwar aus, dennoch sorgte das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für ein deutlich gesteigertes Interesse mit Rekord-Zuschauerzahlen in der Bundesliga.
Fußball-WM der Frauen
Alexandra Popp und ihre Nationalmannschaftskameradinnen träumen bereits vom nächsten Sommermärchen. Ab dem 20. Juli steigt die WM in Australien und Neuseeland, die Deutschen gehören dabei zu den Mitfavoriten. „Wir wollen auf Sicht um Titel mitspielen, das ist ganz klar“, sagte Voss-Tecklenburg dem Sport-Informations-Dienst (sid). „Wir werden uns anstrengen, um so lang wie möglich mit attraktivem Fußball im Turnier zu bleiben.“
Den ersten Höhepunkt im kommenden Jahr liefern die Handball-Profis. Bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden ab dem 11. Januar wird der deutschen Mannschaft aber wohl nicht der ganz große Wurf gelingen, eine Medaille wäre eine Überraschung. Am Ende des Jahres kämpft auch Deutschlands Frauen-Auswahl um eine Medaille bei der WM (30. November bis 17. Dezember).
Biathlon-WM in Oberhof
Wenn die Biathlon-Elite bei ihrer Weltmeisterschaft in Oberhof auf Medaillenjagd geht, wird die Loipe in dem beschaulichen Ort in Thüringen vom 8. bis 19. Februar festlich geschmückt sein. Nach ihrem Gold-Coup von Peking strebt Denise Herrmann-Wick auch beim Heimspiel ein Platz auf dem Podest an, die internationale Konkurrenz hat es allerdings in sich.
Auch die deutschen Eishockey-Profis kämpfen um eine WM-Medaille, die einer Erlösung gleichkäme. Seit dem zweiten Rang 1953 landete Deutschland bei den jährlich stattfindenden Weltmeisterschaften nicht mehr unter den ersten Drei, ab dem 12. Mai unternimmt der Silbermedaillengewinner von Pyeongchang im finnischen Tampere und Riga einen weiteren Versuch. Allerdings ohne Toni Söderholm, der sein Bundestraineramt überraschend gegen den Trainerposten beim SC Bern eintauschte.
Die Formel 1 muss ohne eine große Persönlichkeit auskommen. Der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel trat nach der letzten Saison zurück, womit nur noch ein Stammcockpit in der Königsklasse des Motorsports durch einen Deutschen besetzt ist. Nico Hülkenberg folgte im Haas-Team auf Mick Schumacher, der künftig als Ersatzfahrer für Mercedes im Einsatz sein wird. Das erste Rennen der Saison findet am 5. März 2023 in Bahrain statt.
Die Basketball-Profis um Kapitän Dennis Schröder treten nach Bronze bei der Heim-EM bei der Weltmeisterschaft in Japan, Indonesien und auf den Philippinen (25. August bis 10. September) an.
In Berlin kommen im Sommer etwa 7000 Teilnehmer aus 170 Nationen zusammen. Warum? Die Hauptstadt wird Schauplatz der Special Olympics World Games (17. bis 25. Juni), den 16. Sommerspielen für Menschen mit geistiger Behinderung und Mehrfachbehinderung.
In Düsseldorf und Duisburg trifft sich derweil die deutsche Sportelite zur Veranstaltung „Die Finals“ (23. bis 26. Juni). Das Event verspricht besonders zu werden: An nur drei Tagen werden deutsche Meistertitel in 18 Sportarten vergeben, darunter Leichtathletik, Schwimmen, Turnen oder Taekwondo.
Tennis in Wimbledon im Juli
Mit (womöglich) einem oder mehreren Meistertiteln im Gepäck bricht Florian Wellbrock im Anschluss der Titelkämpfe im Rhein-Ruhr-Gebiet ins ferne Japan auf. In Fukuoka schwimmt der Olympiasieger bei der WM (14. bis 30. Juli) wieder um Medaillen.
Zuvor blickt die Sportwelt aber nach Wimbledon (3. bis 16. Juli). Wie im Vorjahr wird Roger Federer auf dem grünen Rasen an der Church Road fehlen – diesmal endgültig. Der Schweizer beendete wie Serena Williams seine Karriere, beide gingen als Ikonen ihres Sports.
Leichtathletik-WM in Budapest
Gina Lückenkempers Sprint zur Goldmedaille war wohl der Höhepunkt der rauschenden Europameisterschaften in München. Nun steht die WM in Budapest (19. bis 27. August) an, ein abermaliger Titel für die frisch gekürte Sportlerin des Jahres ist angesichts der Konkurrenz aus den USA oder Jamaika aber nahezu ausgeschlossen.
Bei der letzten Weltmeisterschaft in Eugene erlebte das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) eine Blamage, die dank der erfolgreichen European Championships schnell in Vergessenheit geriet.
Und dann wäre da noch das nach Olympia und der Fußball-WM der Männer drittgrößte Sportereignis der Welt: die Rugby-WM. 857 Millionen Menschen schalteten bei der vergangenen Ausgabe 2019 in Japan ein, für das Turnier in Frankreich (8. September bis 28. Oktober) werden ähnliche Zahlen erwartet – die deutsche Auswahl ist wie gewohnt nicht für die Rugby-WM qualifiziert.