„Ich habe Olympiasieger gesehen, bei denen nichts mehr ging“
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Sechzig Prozent der Post-Covid-Patienten sind Frauen. Bild: picture alliance
Post-Covid trifft den menschlichen Körper massiv. Ein Sportmediziner erklärt, wie die Corona-Folgeerkrankung untersucht werden muss, was die Diagnose mit sich bringt und welche Strategie hilft.
Herr Professor Steinacker, was verstehen Sie unter der Diagnose Long Covid oder Post Covid?
Ich nenne es lieber Post Covid, weil das „Long“ eine Aussage über die Länge impliziert. Post Covid ist eine Erkrankung, die nach der Akutphase der Viruserkrankung einsetzt, auch wenn die Akutinfektion nur leicht ausgeprägt war. Zwei bis drei Wochen nach der Infektion tritt eine eigene Erkrankung auf. Das ist keine wiederkehrender Viruserkrankung, sondern ein allgemeiner Krankheits- und Ermüdungszustand.
Welche körperlichen Veränderungen sehen Sie?
Die Erkrankung betrifft zahlreiche Organsysteme, Herz, Lunge, Muskulatur, Darm, Nervensystem und Psyche. Das Immunsystem ist in einem aufgeregten Zustand, zahlreiche immunologischen Marker sind verändert, wir nennen das Inflammation. Wir sehen auch Veränderungen von Blutbild und Gerinnung, die Durchblutung ist gestört. Die körperliche Leistungsfähigkeit nimmt massiv ab, um fünfzig Prozent oder mehr, starke Atemnot bei geringen Belastungen, erhöhter Herzschlag, geringe Sauerstoffaufnahme.
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