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Mainzer Niederlage gegen BVB : „Maximal unglücklich“

  • -Aktualisiert am

Schmerzhafter Ausgang: der Mainzer Silvan Widmer ist vom 1:2 schwer getroffen Bild: dpa

Prima Leistung, spätes Gegentor: Die Rheinhessen haben am 1:2 im letzten Heimspiel der Hinrunde schwer zu schlucken. Was ist schiefgegangen gegen den BVB?

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          Auf die beim FSV Mainz 05 übliche kleine Gesprächsrunde im Anschluss an die Pressekonferenz hatte Bo Svensson am Mittwochabend offensichtlich keine Lust. Der Trainer war schon aufgestanden, um das Podium und den Saal zu verlassen, blieb nach ein paar Worten von Pressesprecherin Silke Bannick aber doch. Übelnehmen konnte man dem Dänen die Fluchttendenz nicht – vermutlich war er nach der 1:2-Niederlage gegen Borussia Dortmund noch nicht mal beim Verdauungsprozess angekommen.

          Denn wie hatte Sportdirektor Martin Schmidt kurz zuvor gesagt: „Diese Kröte schluckst du nicht so einfach.“ Die Kröte war das entscheidende Gegentor in der zweiten Minute der Nachspielzeit, das auf Svensson wirkte wie ein Déjà-vu: Gegen Ende der vorigen Saison hatte Alex Witsel kurz vor Schluss das 0:1 erzielt, der Vorbereiter von damals war diesmal der Siegtorschütze: Giovanni Reyna.

          Bundesliga

          Nicht nur Schmidt empfand den Ausgang der letzten Hinrundenpartie als „maximal unglücklich“ und „maximal unverdient“. Selbst BVB-Trainer Edin Terzic sprach von einem glücklichen Sieg in einem Spiel, „das in alle drei Richtungen hätte laufen können“. Wobei die Gäste angesichts des Verlaufs und der Torchancen der zweiten Halbzeit selbst ein Unentschieden noch als Punktgewinn hätten feiern können.

          „Wir glauben an den Jungen“

          Nach der spektakulären Anfangsphase mit Jae-sung Lees 1:0 (2.) und dem Ausgleich durch einen abgefälschten Distanzschuss von Julian Ryerson (4.) brauchten die Mainzer eine Viertelstunde samt Umstellung auf eine 5-4-1-Formation, um die Dortmunder Offensive in den Griff zu bekommen – das gelang ihnen bis fast zum Spielende. Und sie erspielten sich nach dem Seitenwechsel ein deutliches Übergewicht. Zu den auffälligsten Akteuren gehörte der frühere Frankfurter Aymen Barkok, der mit viel Spielwitz und Dynamik zahlreiche Angriffe einleitete.

          Für Barkok kam Brajan Gruda zu seinem Bundesligadebüt. Der 19-Jährige ging offensiv selbstbewusst zur Sache – verlor bei der vom eingewechselten Sébastien Haller verlängerten Ecke zum 1:2 aber Reyna aus den Augen. Das fiel dann wohl unter die Kategorie „Lehrgeld gezahlt“. Aber, sagte Bo Svensson, „wir glauben trotzdem an den Jungen“.

          „Es bringt nichts, einen Schuldigen zu suchen“, betonte Kapitän Silvan Widmer. Vermutlich sei schon die Ecke an sich vermeidbar gewesen, auch das Kopfballduell mit Haller hätten die Mainzer gewinnen können. „Aber wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gezeigt, die Mentalität war zu spüren, alle haben sich in die Zweikämpfe geworfen.“ Selbstverständlich zeigte sich auch der Schweizer Rechtsverteidiger vom späten K. o. getroffen. „Ich will aber keinen auf ultranegativ machen, dafür haben wir keine Zeit. Wir haben genug Erfahrung, um das Ergebnis einzuordnen. Und Enttäuschung hilft uns nicht in der Regeneration und bei der Vorbereitung aufs nächste Spiel.“

          Als Aufmunterung für die samstägliche Partie gegen Bochum können die Mainzer neben ihrer ansprechenden Leistung die erfreulich verlaufenen Premieren ihrer Winterzugänge mitnehmen. Der Norweger Andreas Hanche-Olsen bot, nachdem er seine anfängliche Nervosität („Das war mein erstes Spiel nach vier Monaten“) abgelegt hatte, einen sehr souveränen Part als rechtes Glied der Dreierkette – wenngleich er einräumte, so viel Intensität von seiner bisherigen Station in Belgien nicht gewohnt zu sein.

          In der 80. Minute stellte Svensson den erst am Dienstag verpflichteten Ludovic Ajorque in die Spitze. „Er hat das Spiel verändert, das hat auch etwas mit dem Gegner gemacht“, kommentierte Martin Schmidt die ersten Bundesligaminuten des 1,96 Meter großen Stürmers, der gleich an mehreren Aktionen beteiligt war, unter anderem mit einer Kopfballvorlage für Anton Stach, der das Tor nur knapp verfehlte. „Eine solche Komponente hatten wir in dieser Saison noch nicht.“

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