Löwen-Personal-Puzzle : Warten auf den Chef
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Er musste gehen: Aufstiegstrainer Bohuslav Subr Bild: picture alliance / rscp-photo
Noch haben die Eishockey-Löwen nach dem Aufstieg keinen Cheftrainer. Dessen neue Mannschaft wird zu großen Teilen von Sportdirektor Franz-David Fritzmeier zusammengestellt.
Seit Dienstag haben die Verantwortlichen bei den Löwen Gewissheit. Nach der Meisterschaft in der zweiten Deutschen Eishockey Liga (DEL2) haben die Frankfurter auch alle wirtschaftlichen und strukturellen Anforderungen erfüllt. In der kommenden Saison spielen die Löwen in der Eissporthalle damit eine Liga höher, in der DEL. Wie die F.A.Z. erfuhr, steht auch die Verpflichtung des neuen Cheftrainers unmittelbar bevor. Die letzten vertraglichen Details werden noch geklärt.
Mit dem Kommen des neuen starken Mannes wird das Trainerteam komplettiert. Nach Ablauf der vergangenen DEL2-Saison verkündeten die Löwen, dass Ko-Trainer Jan Barta bleiben dürfe. Neben ihm wurde schon ein neuer Trainer für die Videoanalyse und das Torhütertraining an den Klub gebunden: Josh Robinson kommt von den Florida Everblades. Dem nordamerikanischen Klub, bei dem Sportdirektor Fritzmeier vor der Meistersaison 2021/22 Torhüter Jake Hildebrand entdeckte. „Als wir Hildebrand verpflichteten, haben wir bereits viel mit Josh Robinson gesprochen.“ So riss der Kontakt zum Torwarttrainer und Videoanalysten nicht mehr ab. „Wir wollen natürlich, dass unsere Torhüter bestmöglich betreut werden. Trotzdem ist das eine Entscheidung, die nur vom Klub getroffen wurde“, stellte der Sportdirektor klar. Betreuen wird Robinson nicht nur Hildebrand, sondern auch die Torhüter Bastian Kucis und Jonas Gähr.
Auch der Kader der Löwen ist noch nicht vollends komplett. Immer wieder werden Abgänge und Zugänge bekanntgegeben. So wird Kyle Sonnenburg in der kommenden Saison nicht mehr für Frankfurt spielen, obwohl er im abgelaufenen Spieljahr fast in jeder Begegnung defensiv zu überzeugen wusste. „Kyle Sonnenburg wollte sich anders orientieren, unsere Verteidigungspositionen sind nun anderweitig besetzt“, sagte Sportdirektor Fritzmeier über den Abgang des Verteidigers.
Mit Reece Scarlett und Brendan Ranford wurden schon zwei Stützen der kommenden DEL-Mannschaft verpflichtet. Der 29-jährige Verteidiger Scarlett kam von Dinamo Riga, dort spielte er in der Kontinental Hockey League (KHL). Die höchste Spielklasse Russlands wurde vor Beginn des Angriffskriegs durch Mannschaften aus dem europäischen und asiatischen Raum ergänzt. Scarlett soll die Defensive der Löwen in der Deutschen Eishockey Liga mit anführen. Gleiches gilt in der Offensive für den 30-jährigen Ranford, der bereits in der vergangenen DEL-Saison für die Bietigheim Steelers auf der Eisfläche stand.
Mit den namhaften Neuzugängen stehen nun sechs sogenannte Kontingentspieler ohne deutschen Pass im Kader der Löwen. Zwei Spieler werden auf jeden Fall noch kommen – darunter ein Ausländer. Fritzmeier sagte: „Dadurch, dass wir auch noch auf einen routinierten deutschen Verteidiger setzen werden, lassen wir dann die achte und neunte Kontingentposition erst einmal frei.“ Elf Ausländer dürfen im Kader stehen, neun pro Spiel eingesetzt werden. Dass zwei ausländische Spieler auf der Tribüne sitzen, das wird es bei den Löwen wohl erst einmal nicht geben.
Wie groß die Vorfreude der Löwen-Anhänger auf die erste Liga schon ist, verrät der Verkaufsstand der Dauerkarten. Bisher wurden 1900 Karten abgesetzt.