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Skyliners verlieren in Ulm : Bitteres Jubiläum für Robertson

Frankfurter Veteran: 400 Spiele hat Robertson in der Bundesliga schon bestritten. Bild: Picture-Alliance

Das 400. Bundesligaspiel endet für Quantez Robertson nicht wie erhofft. Bei der 76:80-Niederlage in Ulm geht es für den Kapitän der Skyliners und sein Team turbulent zu. Im Mittelpunkt stehen zwei strittige Situationen.

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          „Die letzte Situation muss ich mir noch mal anschauen. Aber ich stehe ganz klar hinter meinen Spielern.“ So lautete Sebastian Gleims kurzer Kommentar am Dienstagabend unmittelbar nach dem 76:80 der Fraport Skyliners in Ulm. Einen Tag später hatte sich der Frankfurter Basketballtrainer ein genaues Bild von der strittigen und auf den ersten Blick undurchsichtigen Spielsituation am Spielende gemacht. Mit dem Ergebnis, dass aus seiner Sicht für den Skyliners-Profi Michael Kessens und den Ulmer Dylan Osetkowski jeweils ein technisches Foul „gerechtfertigt“ gewesen wäre. Aber an die Freiwurflinie durfte Osetkowski, der beide Würfe zum 78:73 verwandelte.

          Jörg Daniels
          Redakteur in der Sportredaktion

          Damit war den Ulmern der Bundesliga-Sieg in der spannenden Schlussphase nicht mehr zu nehmen. Für Kessens hingegen, der außerdem ein unsportliches Foul kassierte, war das Aufeinandertreffen elf Sekunden vor der Schlusssirene beendet. Warum? Nach seinem erfolgreichen Dunking zum 76:73 hing der Ulmer Center Osetkowski am Ring und traf den direkt unter ihm liegenden Frankfurter Center Kessens mit dem Fuß am Kopf. Kessens hielt trotzdem still und raffte sich nur mit Mühe auf. Anschließend schubste er den auf ihn zukommenden Osetkowski im Gedränge leicht weg. Für einen Moment überwogen bei beiden die Emotionen. Kessens, dem die Ungleichbehandlung beim Strafmaß missfiel, quittierte sein aufgrund der Foulbelastung vorzeitiges Dienstende mit wütenden Blicken und großem Unverständnis. Er musste von seinen Teamkollegen beruhigt werden.

          „So ist es auch ein wenig bitter“

          Die finalen Turbulenzen hingen allen Beteiligten nach. „Ich hätte das Spiel gerne basketballerisch gewonnen. So ist es auch ein wenig bitter“, sagte der Ulmer Aufbauspieler Thomas Klepiesz. Als besonders bitter empfanden die Skyliners den Verlust zweier wichtiger Punkte im Kampf um den Play-off-Platz acht. Sie hatten Anlass dazu, mehrere Schiedsrichterentscheidungen kritisch zu hinterfragen. Auch die 54 Sekunden vor dem Ende, als Spielmacher Joe Rahon beim Stand von 73:70 für Frankfurt mit einem unsportlichen Foul bestraft wurde. Gleim indes ordnete das Vergehen nur als „normales Foul“ ein. In der Tat handelte es sich um eine sehr harte Entscheidung der Schiedsrichter, die für die Frankfurter große Konsequenzen nach sich zog. Der Ulmer Spielmacher Per Günther traf zunächst zwei Freiwürfe, bevor Troy Caupain die Punkte zum 74:73 erzielte.

          „In meinen Augen gab es einige unglückliche Pfiffe, die meiner Meinung nach so nicht nötig waren“, übte sich Gleim bei seiner Beurteilung noch in Diplomatie. Dazu zählte wohl auch der gegen den Frankfurter Topscorer Matt Mobley (26 Punkte) verhängte Schrittfehler beim Stand von 73:74. Statt eine halbe Minute vor der Schlusssirene abermals in Führung zu gehen, lief unter dem Strich in der Crunchtime alles gegen die Skyliners. Diskussionswürdig war zudem das in der 26. Minute verhängte Offensivfoul gegen Rasheed Moore, bei dem sich der Frankfurter Flügelspieler eine Platzwunde am Kopf zuzog. Der Amerikaner konnte von Gleim nicht mehr eingesetzt werden. In der Summe stand auf Seiten der Skyliners viel Pech.

          Ein paar Unzulänglichkeiten hatten sie sich aber selbst zuzuschreiben: die mit 17 viel zu hohe Anzahl der Ballverluste. Oder die zu wenigen Offensivrebounds (zwei). Nach starkem Beginn dank starker Quoten von jenseits der Dreipunktelinie und Führungen von 27:18 und 31:23 bauten die Frankfurter zu stark ab. „Wir hatten einige schlechte Angriffe und Ulm hat einige schwere Würfe getroffen“, sagte Kapitän Quantez Robertson (14 Punkte), der sein 400. Erstligaspiel für die Skyliners bestritt. Ein stolzes Jubiläum mit bitterem Beigeschmack für ihn und sein Team.

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