1:1 gegen Fürth : Eintracht Frankfurt nutzt die ruhigen Tage
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Wieder am Ball: Junior Ebimbe Bild: Huebner
Der Eintracht steht ein harter Kampf bevor. Am Ende der Saison soll das ausgegebene Traumziel Europa erreicht werden. Das Freundschaftsspiel gegen Fürth stimmt Trainer Glasner positiv.
Durchschnaufen und ein paar Tage Pause machen. Seit Donnerstagnachmittag können sich die in Frankfurt verbliebenen Eintracht-Profis bis einschließlich Sonntag dem Müßiggang hingeben. Trainer Oliver Glasner hat seinen Leuten drei freie Tage am Stück spendiert. Erst am Montagnachmittag wird wieder trainiert – dann auch mit Japan-Rückkehrer Makoto Hasebe, der direkt aus seiner Heimat geflogen kommt.
Weil der Spielbetrieb in der Bundesliga wegen der Länderspiele ruht, brauchen die Frankfurter Fußballprofis nicht um wichtige Punkte zu kämpfen, die sie noch benötigen, um auch am Ende dieser Saison das ausgegebene Traumziel Europa zu erreichen. Um trotzdem im Rhythmus zu bleiben, hat Glasner kurzerhand zu einem Testspiel in aller Freundschaft gebeten. Der Gegner aus der zweiten Liga erwies sich dabei als absolut treffend, denn die Partie gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth war kurzweilig und entsprach genau den Erwartungen des Frankfurter Trainers. „Vor allem in der ersten Halbzeit habe ich sehr viel Gutes gesehen“, sagte Glasner nach dem 1:1 gegen die Franken.
Zuschauer in der riesigen Frankfurter Arena waren nicht zugelassen. Die Szenerie erinnerte an einstige Corona-Zeiten, in denen gleichfalls vor leeren Rängen gespielt wurde. Der Eintracht-Coach nutzte die Gelegenheit, um die erste Halbzeit aus einer ungewohnten Position zu verfolgen. Wenige Meter von den wenigen Journalisten entfernt saß der Österreicher auf der Pressetribüne und freute sich später über den „Blick- und Perspektivwechsel. Wir haben gute Ballstafetten gehabt“, lobte Glasner den Auftritt im ersten Spielabschnitt. Die beiden Tore fielen nach dem Seitenwechsel. Erst traf Lucas Alario aus unbedrängter Position (50. Spielminute), dann nutzte der einstige Eintracht-Profi Ragnar Ache eine Unachtsamkeit in der Frankfurter Defensive, um kurz darauf für Fürth auszugleichen (54.). Dass Alario nach ziemlich genau einer Stunde ausgewechselt wurde, lag nicht an dem Zweikampf, den der stürmische Argentinier zuvor unkonzentriert geführt und verloren hatte. „Das war abgesprochen, dass er nach der Pause wegen Knieproblemen noch rund 20 Minuten spielt“, sagte Glasner über den Personalwechsel in der 61. Minute.
Schwungvoll wurde es dann noch einmal in der Schlussviertelstunde, denn erstmals seit seinem Syndesmosebandriss Mitte Januar war der variabel einsetzbare Franzose Éric Junior Dina Ebimbe wieder für die Eintracht am Ball. Glasner fand Ebimbes Rückkehr „sehr erfreulich“, was auch daran lag, dass der Mittelfeldspieler in der Kürze der Zeit einige gute Dinge machte.
Auch Timothy Chandler sprach nach dem 1:1 gegen den Tabellenelften der zweiten Liga von einem „guten Test. Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Da haben wir ganz gut Fußball gespielt“, sagte der in Kürze 33 Jahre alt werdende Familienvater, der die freien Tage dazu nutzen will, „um mit meiner Tochter in ein Kinderhotel zu fahren“.
Oliver Glasner fährt zu seiner Familie nach Österreich, wo er versuchen wird, etwas abzuschalten. Dass es auf der Führungsebene große Spannungen gibt, ist ihm natürlich nicht verborgen geblieben. „Ja klar“, sagte er, „ich bin ja nicht im Dornröschenschlaf. Offenbar gehört das zu Eintracht Frankfurt oder zu Traditionsvereinen dazu. Damit müssen wir leben, aber ich sehne mich nicht danach.“