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Auswärtsspiel in Heidenheim : Mitreißende „Lilien“

  • -Aktualisiert am

Folgt auf den Heimsieg gegen Dynamo Dresden ein Auswärtssieg gegen Heidenheim? Bild: dpa

Der SV Darmstadt ist gut in die neue Saison gestartet. Im Gespräch mit der F.A.Z. zeigt sich Sportdirektor Wehlmann zufrieden mit dem Kader und lobt einen Neuzugang.

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          Seit Saisonbeginn spricht man von der spektakulärsten zweiten Liga aller Zeiten. Landläufig zählt man allerdings nicht die „Lilien“ zu jenen Kräften, welche für glänzende Momente in dieser Spielklasse sorgen sollen. Dabei gehören die Partien mit Beteiligung von Darmstadt 98 schon länger zu denjenigen mit gehobenem Entertainmentfaktor. Schon in der starken Rückrunde der Vorsaison war, unter anderem durch den wahrlichen Tor-Rausch von Serdar Dursun, einiges geboten.

          2. Bundesliga

          Und in dieser noch jungen Saison haben die Südhessen auch noch keinen echten Langweiler produziert. Vielmehr haben sie – die ersten beiden verlorenen Saisonspiele einmal ausgeklammert, weil durch den Corona-Ausbruch kaum Personalgleichheit mit den Gegnern herrschte – schon einige mitreißende Auftritte gehabt. Jeweils mit Happy End.

          Da war das 2:2 beim Hamburger SV nach einem mitunter spektakulären Schlagabtausch; da waren die beiden Heimsiege gegen Ingolstadt (6:1) und Hannover (4:0), bei denen die „Lilien“ ihre Gegner regelrecht überfuhren; und da war vergangene Woche der 1:0-Heimerfolg gegen Dynamo Dresden, bei dem die Mannschaft trotz langer Unterzahl mit mutigem Offensivspiel überzeugte. Macht in Summe einen Saisonstart, der sich besser anfühlt, als es die Bilanz von drei Siegen, einem Remis und drei Niederlagen dokumentiert.

          Kollegen aus alten Zeiten

          „Wie die Mannschaft gegen Dresden noch einen hochverdienten Sieg gelandet hat, war stark. Es wird ja am Ende alles auf die Punktzahl reduziert. Da hilft es uns nicht, wenn wir am 12. Spieltag erzählen, dass wir gegen Dresden von der achten Minute an in Unterzahl gewesen sind. Von daher war es nicht nur von der Moral, sondern auch von der Punktzahl her ein extrem wichtiger Sieg“, sagte Sportdirektor Carsten Wehlmann am Donnerstag der F.A.Z.

          Ohne die beiden coronabedingten Nullrunden zum Auftakt würden die Darmstädter wohl schon zum oberen Tabellendrittel gehören. Doch was nicht ist, kann in dieser notorisch engen Liga noch werden. An diesem Freitag (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur 2. Bundesliga und bei Sky) gilt es dafür aber die unangenehme Auswärtsaufgabe beim 1. FC Heidenheim zu bewältigen. Von neun Duellen auf der Schwäbischen Alb in den vergangenen 13 Jahren haben die „Lilien“ allerdings nur eins gewonnen.

          Vielleicht kann Cheftrainer Torsten Lieberknecht auf der persönlichen Schiene etwas ausrichten gegen sein Heidenheimer Gegenüber Frank Schmidt. Beide spielten einst gemeinsam in der Juniorennationalmannschaft. Doch auch Lieberknecht spricht von einem „naturgemäß schweren Spiel“ in Heidenheim.

          „Stabilität im Gesamtkonstrukt“

          Ein Schlüssel für die Wende nach dem deprimierenden Saisonstart war sicherlich die Nachverpflichtung von Klaus Gjasula, der beim HSV ins Abseits geraten war. Solch einen hartleibigen Turm im defensiven Mittelfeld, der den abgewanderten Victor Palsson quasi 1:1 ersetzt, haben die Darmstädter gebraucht. „Er tut uns gut, wie er als Typ ist und wie er spielt. Und zwar nicht nur in Sachen Zweikampfstärke, sondern auch fußballerisch“, sagte Wehlmann.

          Große Stütze im defensiven Darmstädter Mittelfeld: Neuzugang Klaus Gjasula als hartleibiger Turm.
          Große Stütze im defensiven Darmstädter Mittelfeld: Neuzugang Klaus Gjasula als hartleibiger Turm. : Bild: dpa

          Auch dem ebenfalls für das zentrale Mittelfeld aus Österreich verpflichteten Nemanja Celic, der nicht nur einen Ligawechsel, sondern auch eine Quarantänezeit verkraften musste, trauen sie bei den „Lilien“ einiges zu. „Das Gesamtkonstrukt hat noch mehr Stabilität bekommen“, so Sportdirektor Wehlmann.

          Was auch mit der Haltung zu tun hat, die Coach Lieberknecht dem Ensemble mitzugeben versucht. Der 48-Jährige fordert von seinen Profis, spielerisch auch mal ins Risiko zu gehen.  Im Umkehrschluss werden daraus entstandene Ballverluste den Spielern nicht als Fehler angekreidet.

          Die Leistung vom Dresden-Spiel hat Lieberknecht imponiert. „Die Partie hat bewiesen, dass die Jungs alles für den Verein tun, um Spiele zu gewinnen. Das ist mir das Wichtigste“, sagte er. „Die Stimmung ist bei uns sehr zielgerichtet, die Jungs sind hochmotiviert.“

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