Radsport : Aufatmen bei Jan Ullrich: Das Warten hat ein Ende
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Wie geht's weiter? Jan Ullrich Bild: dpa/dpaweb
Nach dem Einstieg des Radherstellers Bianchi beim Team Coast hat Jan Ullrich vom Radsport-Weltverband UCI die offizielle Rennerlaubnis für die laufende Saison erhalten. Derweil präsentiert sich der Olympiasieger bei der Aragon-Rundfahrt gut in Form.
Nach wochenlangem Warten erhielt der Olympiasieger vom Radsport-Weltverband UCI die offizielle Rennerlaubnis für die laufende Saison. Das Hickhack um die seitens der UCI von Ullrichs Arbeitgeber Coast geforderte Bankbürgschaft über rund 500.000 Euro hatte erst am Dienstagabend ein Ende. Ausschlaggebend war letztlich das gesteigerte Engagement des Rad-Herstellers Bianchi, der nun mit einem Volumen von mehreren Millionen Euro in den Rennstall von Mode-Unternehmer Günther Dahms eingestiegen ist.
Bislang waren die Italiener nur Ausrüster und Klein-Sponsor des Essener GS-I-Teams. Am Nachmittag flog Ullrich nach Nordspanien, wo er ab Mittwoch an der fünftägigen Aragon-Rundfahrt teilnimmt. Endgültig gesichert sind damit auch die nächsten geplanten Starts des 29-Jährigen bei „Rund um Köln“ (21. April), Lüttich-Bastogne-Lüttich (27.) und in Frankfurt beim „Henninger Turm“ (1. Mai). Um bei dem Weltcuprennen in Belgien dabei sein zu können, verzichtet Ullrich gleichzeitig auf seinen Start bei der Niedersachsen-Rundfahrt (23. - 27. April).
Erster echter Prüfstein
Sein Comeback nach 14-monatiger Pause hatte der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister letzte Woche bei der Sarthe-Rundfahrt in Frankreich gefeiert, wo er aber nur dank einer Ausnahmegenehmigung der UCI starten durfte. Die fünf Teilstücke bei der Aragon-Rundfahrt warten mit einigen mittelschweren Anstiegen auf und sind damit ein erster echter Prüfstein für Ullrich.
Gleich die Auftaktetappe am Mittwoch (152 km) birgt mit der Bergankunft auf dem 1529 m hohen Cerler eine Schwierigkeit der ersten Kategorie. Ähnliche Anforderungen stellen der zweite und dritte Tagesabschnitt, bevor der Kurs der Rundfahrt am Wochenende flacher wird.
Aragon-Rundfahrt: Bergetappe gut überstanden
Erstmals seit dem Giro d'Italia 2001 trifft Ullrich in Spanien auch wieder auf seinen alten Tour-Rivalen Marco Pantani (Italien). Der 33-Jährige aus Cesena hatte ähnlich wie der Deutsche erst kürzlich sein Comeback gefeiert und war bei der „Internationalen Radsport-Woche“ Ende März in seiner Heimat wieder ins Renngeschehen zurückgekehrt. Im Gegensatz zu Ullrichs Team Coast hat Pantanis Mercatone-Rennstall allerdings keine Einladung zur diesjährigen Tour de France.
Beim Start der Aragon-Radrundfahrt hat Jan Ullrich die erste schwere Bergetappe gut überstanden. Mit nur etwa anderthalb Minuten Rückstand auf die Spitze kam Ullrich am Mittwochabend nach 152 Kilometern ins Ziel. Den Tagessieg holte der Italiener Leonardo Piepoli, der die Gesamtwertung schon 2000 und 2002 für sich entschieden hatte, vor seinem Landsmann Gilberto Simoni und dem für das deutsche Coast-Team fahrenden Spanier Manuel Beltran.