„Das ist unmöglich und unfassbar“
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Unendlich schön: Aljona Savchenko und Bruno Massot bei ihrer Gold-Kür von Pyeongchang Bild: dpa
Vier Jahre nach dem Olympiasieg von Aljona Savchenko und Bruno Massot ist die Gegenwart im deutschen Eiskunstlauf trist. Die frühere Vorzeigeläuferin wird in ihrer Kritik deutlich. Könnte sie selbst helfen?
Vor vier Jahren hat sie die Erde vom Himmel aus gesehen und sich dabei göttlich gefühlt. Als Aljona Savchenko und ihr Partner Bruno Massot 2018 zur Musik aus dem französischen Dokumentarfilm „La Terre Vue Du Ciel“ in anderen Sphären zu schweben schienen und ihre vergoldete olympische Paarlaufkür zu einem emotionalen Highlight der Winterspiele von Pyeongchang gemacht hatten, starteten die gebürtige Ukrainerin und der gebürtige Franzose für Deutschland, sodass für den Augenblick auch ein Licht auf ihren Verband, die Deutsche Eislauf-Union (DEU), fiel. Dieses Licht leuchtet kurz vor den Olympischen Winterspielen in Peking und vor der Ouvertüre zu der an diesem Mittwoch in Tallinn beginnenden Europameisterschaft in Tallinn bestenfalls noch fahl.
Deutschland, die statistisch über die Jahre gesehen nach Russland immer noch zweitbeste europäische Nation in dieser ästhetisch schönsten, vielleicht aber auch anspruchsvollsten Wintersportart, hat sich seit dem Rücktritt der Überflieger Savchenko/Massot vorerst vom Kufenkampf um die Medaillen mangels überragender Talente abgemeldet. Die DEU, seit Langem auf der halbherzig anmutenden Suche nach einem zeitgemäßen Profil in ihrem Spitzensportsegment, leistete sich dafür den Luxus, den 2019 zum Bundestrainer der Sparte Paarlauf beförderten Alexander König im vergangenen Oktober vor die Tür zu setzen. „Er hat es geschafft, Bruno und mich zu olympischem Gold zu führen“, sagte Aljona Savchenko der F.A.Z., „dass man einen Goldtrainer rauswirft, ist unmöglich und unfassbar.“
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