Tennisturnier in Tokio : Auch Kerber sagt Olympia-Teilnahme ab
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Kann in Tokio nicht mitspielen: Angelique Kerber sagt „schweren Herzens“ ab Bild: dpa
Das olympische Tennisturnier in Tokio verliert weiter an Relevanz. Nach Serena Williams, Rafael Nadal und Roger Federer verzichtet nun auch Angelique Kerber auf ihre Teilnahme.
Alexander Zverev hatte genau nachgerechnet. Schon im Februar am Rande der Australian Open erklärte er, dass man wohl gemeinsam noch ein paar Weltranglistenpunkte holen müsse, um den Plan für Tokio umsetzen zu können. Der Plan war ein Start im olympischen Mixed-Wettbewerb zusammen mit Angelique Kerber.
Lange schon hatten die beiden besten deutschen Tennisprofis damit geliebäugelt, gemeinsam um eine Medaille zu spielen. Die nötigen Weltranglistenpunkte holten sie in den kommenden Monaten ohne Probleme. Das gemischte Doppel kommt aber dennoch nicht zustande. Am Donnerstag verkündete Angelique Kerber, dass sie aufgrund einer Oberschenkelverletzung auf einen Start bei den Olympischen Spielen verzichten müsse.
Regeneration nötig
„Die Entscheidung ist mir unendlich schwergefallen“, schrieb sie in den sozialen Netzwerken: „Der Gedanke an die Olympischen Spiele in Tokio hat mich in den letzten Monaten immer wieder aufs Neue motiviert, weiterzumachen und an meine Ziele zu glauben.“ Allerdings habe sie sich bereits im Achtelfinale von Wimbledon gegen die Amerikanerin Cori Gauff die Verletzung zugezogen. Zwar erreichte Angelique Kerber trotzdem noch das Halbfinale, doch nun sei Regeneration nötig. Sie müsse sich eingestehen, dass ihr „Körper nach den Strapazen der letzten Wochen dringend Ruhe benötigt“, schrieb sie.
Durch ihren Sieg beim neuen Vorbereitungsturnier in Bad Homburg in der Woche vor Wimbledon hatte Angelique Kerber zuletzt 11 Matches in 18 Tagen bestritten. Schon bei ihrem Abschied aus London hatte die 33-Jährige deshalb leise Zweifel anklingen lassen, ob sie an ihrer geplanten Teilnahme in Tokio tatsächlich festhalten würde. Durch ihre Absage verlieren die olympischen Tenniswettbewerbe nun weiter an Relevanz. Aus unterschiedlichen Gründen fehlen in Japan etliche Topspieler wie Serena Williams, Rafael Nadal, Roger Federer, Dominic Thiem oder Simona Halep.
Angelique Kerber steht im Grunde außer Verdacht, ein Olympiamuffel zu sein, wie es viele Stars ihrer Sportart offenkundig sind. Tokio wären ihre dritten Spiele gewesen, 2016 gewann sie in Rio die Silbermedaille. Sie hatte sogar zu den fünf Kandidatinnen gehört, die der Deutsche Olympischen Sportbund für die Wahl zur Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier am 23. Juli aufgestellt hatte. Auch das ist nun hinfällig, genau wie die angestrebte Medaille im Mixed. Dass sich Zverev nämlich noch eine andere Partnerin sucht, erscheint unwahrscheinlich. Er hat in Tokio wohl auch so genug zu tun, tritt er doch neben dem Einzel auch noch im Männer-Doppel mit Jan-Lennard Struff an.
Djokovic nimmt an Olympischen Spielen teil
Novak Djokovic hat seinen Start bei den Olympischen Spielen in Tokio bestätigt und geht damit auf die Jagd nach dem Golden Slam. „Ich habe meinen Flug nach Tokio gebucht und werde mich stolz dem TeamSerbia für die Olympischen Spiele anschließen“, teilte der Weltranglistenerste aus Serbien am Donnerstag auf Twitter mit: „Für mich war es immer eine besondere Freude und Motivation, für Serbien zu spielen und ich werde mein Bestes geben, um uns alle glücklich zu machen!“
Djokovic (34) hatte zuletzt in Wimbledon seinen 20. Grand-Slam-Titel geholt. Mit einem Erfolg bei den US Open würde Djokovic als Erster bei den Tennis-Herren seit 1969 alle Grand-Slam-Turniere in einem Kalenderjahr gewinnen. Als bisher Einzige im Tenniszirkus holte Steffi Graf 1988 auch Olympia-Gold und schaffte sogar den sogenannten Golden Slam. Das könnte auch Djokovic gelingen. (dpa)