Olympia : Stepanowa scheitert, Prüfung für Russen
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Dabeisein unwahrscheinlich: Julia Stepanowa wird vom IOC in die abgewiesen Bild: dpa
Ein Start von Julia Stepanowa bei den Olympischen Spielen in Rio wird immer unwahrscheinlicher. Eine abermalige Anfrage der Whistleblowerin wurde von der IOC-Exekuitive abgelehnt. Ein Dreier-IOC-Gremium soll derweil abschließend über die russischen Teilnehmer entscheiden.
Die russische Doping-Informantin Julia Stepanowa ist auch mit einem zweiten Versuch gescheitert, als neutrale Athletin bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zu starten. Das wurde nach einer Sitzung des Exekutivkomitees des Internationalen Olympischen Komitees am Samstag (Ortszeit) bekannt. Stepanowa hatte sich abermals schriftlich an das IOC gewandt. Mark Adams, Sprecher von IOC-Präsident Thomas Bach, sagte nach der Sitzung in Rio, über die abermalige Bitte Stepanowas sei nicht mehr gesprochen worden.
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„Die letzte Entscheidung ist schon getroffen worden“, sagte Adams und verwies auf einen entsprechenden Beschluss der Exekutive vom 24. Juli in Lausanne. Die Kronzeugin Stepanowa hatte maßgeblichen Anteil daran, dass systematisches Doping bei Russlands Leichtathleten öffentlich gemacht und bewiesen worden war. Die 800-Meter-Läuferin war selbst 2013 wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden. Nach Einschätzung des IOC erfüllt Stepanowa wegen ihrer Doping-Vergangenheit nicht die „ethischen Anforderungen“ für eine Rio-Start. Als Konsequenz aus dem von ihr öffentlich gemachten Skandal dürfen nun russische Leichtathleten bei den Sommerspielen, die an diesem Freitag beginnen, nicht antreten.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat russischen Sportlern eine weitere Hürde für einen Start in Rio de Janeiro gestellt. Die Athleten werden durch ein Dreier-Gremium aus Mitgliedern der IOC-Exekutive abschließend ausgewählt. Das beschloss das Gremium unter Leitung von Präsident Thomas Bach am Samstag (Ortszeit) in Rio, wie IOC-Sprecher Mark Adams nach der Sitzung sagte. Alle Entscheidungen sollen rechtzeitig vor Beginn der Spiele am Freitag getroffen sein. Nach einer Prüfung durch Experten des Internationale Sportgerichtshof (Cas) hat dieses Dreiergremium das letzte Wort.
Zu dem Team gehören die deutsche Vorsitzende der Athletenkommission, Claudia Bokel, der Chef der medizinischen Kommission, der Türke Ugur Erdener, sowie der Spanier Juan Antonio Samaranch jr.. Die IOC-Exekutive hatte am 24. Juli die internationalen Fachverbände beauftragt, die russischen Sportler auszuwählen, die frei von Doping sind und in Russland starten dürfen. Diese Entscheidungen müssen dann von den Cas-Experten Fall für Fall bestätigt werden.