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Olympia 2032 in Brisbane : „Stabilität schaffen“

and it is... Brisbane 2032. Die Premierministerin des Bundesstaates Queensland mit dem „richtigen“ Briefumschlag. Bild: AFP

Schon elf Jahre vor den Olympischen Spielen 2032 schafft das IOC Klarheit über den Gastgeber. Der freut sich besonders über den Zuspruch. Doch es gibt auch Kritik an der Vergabepraxis.

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          Paris 2024, Los Angeles 2028 und nun also Brisbane 2032 – was begehrt das olympische Herz mehr? Am Mittwoch sicherte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Zukunft seiner Sommerspiele mit der Vergabe erst in elf Jahren nach Australien. „In einer fragilen Welt, wie wir sie heute haben“, erläuterte Thomas Bach, „müssen wir den richtigen Weg für die olympische Bewegung finden.“ Dieser liege darin, „Stabilität zu schaffen“. Für den 67 Jahre alten Franken dürften die Spiele in Paris schon die letzten als IOC-Präsident sein – 2025 wird er wohl aus dem Amt scheiden. Doch die Verträge sind unterschrieben.

          Evi Simeoni
          Sportredakteurin.

          Dass dieser wichtige Schritt trotzdem viel Kritik hervorgerufen hat, liegt an der undurchsichtigen Vergabepraxis. Bevor die Konkurrenten – es gab fünf weitere ernsthafte Interessenten, darunter die Region Rhein-Ruhr – überhaupt zum Rennen antreten konnten, war das IOC bereits in einen „zielgerichteten Dialog“ mit Brisbane eingetreten.

          Bei der Abstimmung in der 138. Session (72 Ja-Stimmen, 5 Nein-Stimmen, 3 Enthaltungen) handelte es sich, obwohl das IOC das Gegenteil behauptete, nur noch um ein Abnicken. Um so erstaunlicher der Jubel der Delegation von Brisbane. Sogar der zugeschaltete australische Ministerpräsident Scott Morrison riss in seinem Büro die Arme hoch. Obwohl in Tokio gerade zu sehen ist, wie leicht aus einem geplanten Freudenfest ein Problem werden kann, erklärten sie die Vergabe der Spiele in elf Jahren zu einer Traumerfüllung. John Coates, Chef des Australischen Olympischen Komitees, Vizepräsident des IOC, enger Mitstreiter von Bach und Gestalter des erstmals angewandten Vergabeverfahrens, wies auf einer Pressekonferenz in Tokio den Verdacht eines möglichen Interessenkonflikts noch einmal von sich. „Es war eben eine gute Kandidatur“, beschied er lakonisch.

          Stunden vor der Abstimmung hatte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Welt-Gesundheitsorganisation WHO, vor der Session eine leidenschaftliche Rede gehalten, in der er vor allem für eine gerechtere Verteilung der Corona-Impfstoffe warb. Die WHO hatte das IOC und Japan bei der Vorbereitung der Anti-Covid-Maßnahmen während der Spiele beraten. „Es ist meine aufrichtigste Hoffnung, dass sie erfolgreich sein mögen – nicht nur um der Spiele selbst, der Sicherheit der Athleten, Trainer und Funktionäre willen, sondern als eine Demonstration dessen, was möglich ist mit den richtigen Plänen und richtigen Maßnahmen. Nichts im Leben ist ohne Risiko; es gibt nur mehr Risiko oder weniger Risiko. Und Sie haben Ihr Bestes getan“, bescheinigte er den Verantwortlichen für die Austragung der Spiele trotz Pandemie.

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