Sommerspiele ohne Zuschauer : Olympia mit Geräuschkulisse
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Leere Ränge in Tokio, Fans sollen trotzdem zu hören sein. Bild: dpa
„Wir wollen nicht, dass sich die Athleten in den Stadien alleine fühlen“: Das IOC hat einen Plan entwickelt, wie es das Fehlen der Zuschauer bei den Olympischen Spielen in Tokio kompensieren will.
Mangels echter Anfeuerung werden die Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio, die am Freitag beginnen, mit einer Geräuschkulisse von früheren Spielen beschallt. Dies kündigte Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), am Samstag an. Die Sportler erhielten durch das Soundsystem das Gefühl, von Zuschauern umgeben zu sein. Außerdem werde man die Resonanz der Welt auf die olympischen Ereignisse ins Stadion holen.
Auf Weltkarten würden Applaus-Stärken angezeigt, wovon sich das IOC einen Wettbewerb auch unter Sportfans erhoffe. Sechs-Sekunden-Selfies von Fans würden gezeigt. Dazu bekämen ausgewählte Athleten die Möglichkeit, live mit ihren Freunden und Familienmitgliedern in Kontakt zu treten. „Wir wollen nicht, dass sich die Athleten in den Stadien alleine fühlen, sie sollen wissen, dass viele Menschen sie unterstützen“, sagte Bach in der Pressekonferenz, die der Sitzung des IOC-Exekutivkomitees folgte.
Bach bestätigte, dass die koreanische Delegation Banner, mit denen sie die Balkone ihrer Quartiere im Athletendorf dekoriert hatte, auf Veranlassung des IOC wieder abnehmen musste. Die Aufschrift erinnerte an eine Seeschlacht von 1597, bei der die koreanische Flotte die japanische besiegte, obwohl sie an Booten deutlich in der Minderzahl war.