Misstrauen und Skepsis
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Eine kleine Gruppe protestiert vor dem IOC-Hotel. Bild: AFP
Kurz bevor erste Corona-Fälle im Olympischen Dorf bekannt werden, richtet IOC-Präsident Thomas Bach einen Appell an das japanische Volk. Kann das IOC die Stimmung noch drehen?
Japan ist für seine Gastfreundschaft bekannt. Das Land bildet sich darauf auch ein wenig ein, meistens zu Recht. Doch unter dem Vorzeichen der Pandemie machen sich unter den olympischen Gästen Zweifel breit. „Ich möchte das japanische Volk noch einmal demütig bitten und einladen, die Athleten aus aller Welt willkommen zu heißen und zu unterstützen“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, am Wochenende vor Journalisten in Tokio. Der flehentlich klingende Appell spiegelt das Misstrauen und die skeptische Stimmung wider, die in der japanischen Bevölkerung gegen die Olympischen Spiele herrschen. Als „emotional, um nicht zu sagen: aggressiv“, bezeichnete Bach die Einstellung der Japaner.
Fünf Tage vor Beginn der Sommerspiele bestimmen negative Schlagzeilen die japanischen Nachrichten rund um die Spiele. Die olympischen Covid-Infektionsfälle werden aufmerksam wahrgenommen. Am Sonntag meldete das lokale Organisationskomitee zwei Corona-Infektionen von Sportlern im Olympischen Dorf. Insgesamt gibt so bisher drei Covid-Fälle in der Wohnsiedlung, die für 17.000 Sportler und Betreuer gebaut ist, die aber als Folge der Anti-Covid-Maßnahmen in der Höchstauslastung wohl nur an die 9000 Personen beherbergen wird.
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