„Ich möchte zeigen, dass trotzdem alles geht“
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Medizinstudent mit Bärenkräften: Timur Oruz Bild: Picture-Alliance
Im Alter von fünf Jahren wurde bei Timur Oruz Diabetes festgestellt, Typ 1, die schlimmere Form. Dennoch spielt er im deutschen Hockey-Nationalteam und nimmt an Olympia teil. Wie funktioniert das?
Hockey ist in den vergangenen Jahren noch rastloser, noch schneller geworden. Das Tempo wirkt manchmal fast irrwitzig. Und die Spielunterbrechungen – das fällt an Fußball gewöhnten Augenpaaren sofort auf – sind sehr kurz. Die Offensivspieler sind darauf getrimmt, sich fünf, sechs Minuten lang die Lunge aus dem Leib zu rennen, um dann zwei, drei Minuten am Spielfeldrand zu pausieren – und dann wieder von vorne. Manchmal, wenn die Kamera kurz über die Bank der deutschen Nationalmannschaft schwenkt, sieht man Timur Oruz dort mit seinem Handy hantieren.
Ein am Oberarm getragener Sensor, der seinen Gewebezucker misst, übermittelt die Werte via Handy-App. Offensivkraft Oruz überprüft also in seinen zweiminütigen Spielpausen die Entwicklung und Tendenz seines Blutzuckerspiegels, spritzt gegebenenfalls etwas Insulin nach, trinkt und isst mit äußerstem Bedacht, verfolgt dabei das Spiel weiter und hört auf taktische Anweisungen des Trainerstabs.
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