Spiel mit dem Feuer
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Besucher vor dem Logo der Winterspiele. Bild: Imago
Boykott der Winterspiele 2022 in Peking oder nicht? Die einen nutzen den Krawall, andere wollen die Beziehung zu Wirtschaftsmacht China nicht gefährden. Was hinter alldem steckt.
Als gläubiger Mormone sollte ein Senator des Bundesstaats Utah eine Menge über die politische Verfolgung religiöser Gruppen wissen. Die gehört zum Gründungsmythos der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“. Doch als Mitt Romney vor kurzem gefragt wurde, ob er angesichts der massiven Unterdrückung der islamischen Minderheit der Uiguren für einen Boykott der Winterspiele von 2022 in China sei, klang seine Antwort so, als ließe sich politisches Denken in solchen Fragen sauber in zwei Teile teilen.
„Es wäre ein Fehler, unsere Athleten davon abzuhalten, an etwas teilzunehmen, worauf sie sich ihr ganzes Leben vorbereitet haben und wofür sie so viel geopfert haben“, sagte der einstige Organisationschef der Spiele von Salt Lake City 2002. Also sollten sie auch antreten. Politische Haltung hingegen sollten andere demonstrieren. Amerikanische Zuschauer etwa, die dadurch protestieren, dass sie zu Hause bleiben. Auch der Mann im Weißen Haus könne etwas tun. Indem er eine offizielle Regierungsdelegation aus „chinesischen Dissidenten, prominenten Vertretern religiöser Gruppen und ethnischer Minderheiten“ schickt.
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