Volleyball-Nationalteam : Neuaufbau vor leeren Rängen
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Bundestrainer, gefordert im Neuaufbau: Andrea Giani. Bild: AFP
Zwei Spiele in zwei Tagen gegen Weltmeister Polen, da ging dem neu formierten deutschen Volleyball-Nationalteam nach der Corona-Pause doch etwas die Luft aus. Dennoch gibt es positive Ansätze.
Nach dem Corona-Neustart haben die deutschen Volleyballer auch ihr zweites Testspiel gegen Weltmeister Polen verloren. Die Mannschaft von Nationaltrainer Andrea Giani konnte am Donnerstag lange mithalten, unterlag vor leeren Rängen im polnischen Zielona Gora dennoch mit 0:3 (24:26, 16:25, 21:25).
Giani und sein Trainerrivale Vital Heynen, früher selbst Bundestrainer, einigten sich anschließend noch auf einen vierten Satz, um den Profis weitere Spielpraxis zu geben. Normalerweise ist nach drei Gewinnsätzen Schluss. Den Zusatzdurchgang gewann Deutschland sogar mit 27:25.
„Wir haben im ersten Satz gut angefangen, viele gute Aktionen gehabt, ihn aber am Ende leider knapp verloren“, meinte Außenangreifer Moritz Reichert: „Erst im vierten Satz haben wir dann wieder sehr guten Volleyball gezeigt. Insgesamt war in beiden Spielen viel Positives dabei und wir können jeder wertvolle Punkte mitnehmen für die Saisonvorbereitung.“
Giani analysierte etwas kritischer: „Es war heute deutlich schwieriger in den Spielrythmus zu kommen. Wir haben nicht in allen Spielelementen so viel Energie gezeigt wie gestern, das ist jedoch okay für zwei Spiele in zwei Tagen und nach den anstrengenden letzten Wochen im Trainingslager.“ Im ersten Test am Mittwoch hatte die neu formierte deutsche Mannschaft noch die ersten beiden Sätze gegen Polen gewonnen. Nach der Einwechslung der polnischen Spitzenangreifer Wilfredo Leon und Bartosz Kurek drehten die Gastgeber aber auf und gewannen die Partie mit 3:2.
Nach der Absage der Volleyball Nations League infolge der Corona-Pandemie hatte Giani erst Anfang Juli seine Mannschaft in Kienbaum wieder zu einem Lehrgang versammeln können. Auch im zweiten Test gegen die Polen setzte der Italiener nun auf frische Kräfte wie Florian Krage (Lüneburg) oder Tim Stöhr (Bühl), um den Neuaufbau nach dem Rücktritt von Star Georg Grozer zu forcieren. Letztlich äußerte sich der Bundestrainer positiv: „Ich bin zufrieden und sehr dankbar für die Testspiele die hier möglich wurden."