Mit 13 fast deutsche Meister : Diesen Mädchen gehört die Zukunft im Tischtennis
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Voller Fokus und hohes spielerisches Niveau: Koharu Itagaki (links) und Josephina Neumann an der Platte Bild: picture alliance/dpa/Revierfoto
„Die beiden Kleinen haben das sehr gut gemacht“, sagt Finalgegnerin Sabine Winter. Noch hat die deutsche Rekordmeisterin im Doppel die Nase vorne. Doch ihre Gegnerinnen sind erst 13 Jahre alt.
Schläger, T-Shirts und sogar Schuhe – auf alles mussten die erst 13 Jahre alte Josephina Neumann und ihre gleichaltrige Partnerin Koharu Itagaki (Bad Königshofen) Autogramme schreiben. „So etwas Krasses habe ich noch nicht erlebt“, sagte Neumann, nachdem das Doppel bei den deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Nürnberg erst im Finale gestoppt wurde.
Die Hessin vom TV 1894 Großkarben ist bereits seit einem Jahr Tischtennis-Profi, geht in Frankfurt zur Schule und spielt schon in der Bundesliga für den ttc berlin eastside. Und auch international hat sich Neumann bereits einen Namen gemacht, sie führt die Weltrangliste „U13" an.
„Konnten das gar nicht glauben“
Eine Entwicklung, die noch rasanter verläuft als einst bei Deutschlands Tischtennis-Ass Timo Boll. Denn der mittlerweile 42-Jährige war „schon“ 14 Jahre alt, als er bei den Schüler-Europameisterschaften gleich drei Goldmedaillen gewann.
Und doch war der Einzug ins Endspiel für das Duo eine völlig neue Erfahrung. Neumann: „Zuerst konnten wir das gar nicht glauben. Aber dann fanden wir es mega cool, dass so viele Leute hinter uns gestanden haben.“
Der erste Satz im Finale ging sogar noch 11:5 an die krassen Außenseiterinnen, dann aber holten sich doch Nationalspielerin Sabine Winter (Schwabhausen) und ihre Partnerin Sophia Klee (Weinheim) den Titel im Doppel.
„Die beiden Kleinen haben das sehr gut gemacht“, sagte Winter nach dem 3:1-Sieg, der sie mit nunmehr sieben nationalen Doppel-Titeln zur deutschen Rekordmeisterin aufsteigen ließ. Aber nur mal so zum Vergleich: Winter ist mit 30 Jahren älter als die beiden unterlegenen Finalistinnen zusammen. Da ist klar, wem wohl die Zukunft gehören dürfte.