Tennis in Köln : Doppel verloren, Einzel im Sinn
- Aktualisiert am
Missmutige Brüder: Mischa (l.) und Alex Zverev verlieren ihr Doppel in Köln. Bild: dpa
Im Einzel ist er an Nummer 1 gesetzt und hat erst mal ein Freilos genossen. Im Doppel spielt Alexander Zverev mit seinem großen Bruder und scheitert in der ersten Runde. Doch sein Blick geht voraus.
An der Seite seines älteren Bruders Mischa ist Deutschlands Top-Spieler Alexander Zverev beim ATP-Turnier in Köln gleich in der ersten Runde der Doppel-Konkurrenz gescheitert. Die Zverevs verloren mit 6:2, 4:6 und 6:10 im Match-Tiebreak gegen Raven Klaasen aus Südafrika und den Österreicher Oliver Marach. Alexander Zeverev nahm sich die Niederlage durchaus zu Herzen, fluchte ab Ende des zweiten Satzes hin und wieder lautstark und donnerte einmal sogar den Tennisschläger auf den Boden. Am Anfang sei es noch „sehr schön“ auf dem Court gewesen, „dann habe man gesehen“, dass „wir kaum gespielt haben.“
Im Einzel ist Zverev in der Domstadt an Position eins gesetzt und startet nach einem Freilos am Donnerstag gegen Fernando Verdasco (Spanien) oder den dreimaligen Grand-Slam-Champion Andy Murray (Großbritannien) ins Turnier. „Klar, wenn man an eins gesetzt ist, möchte man schon das Turnier auch gewinnen“, sagte Zverev am Dienstagnachmittag: „Ich freue mich, dass ich in Deutschland spielen kann.“ Mischa Zverev hatte am Montag durch ein 6:1 und 6:4 gegen den Australier John Millman ebenfalls das Achtelfinale erreicht.
Altmaier schon ausgeschieden
Tennis-Shootingstar Daniel Altmaier hat unterdessen bei seinem ersten Auftritt nach seiner überraschend starken Leistung bei den French Open eine Niederlage unerwartete hinnehmen müssen. Der 22-Jährige, der in Paris als Qualifikant das Achtelfinale erreicht hatte, verlor in der ersten Runde des ATP-Turniers von Köln nach hartem Kampf und 2:46 Stunden mit 6:3, 3:6, 6:7 (5:7) gegen Henri Laaksonen. Der in Finnland geborene Schweizer hatte über die Qualifikation das Hauptfeld erreicht und ist als Nummer 139 der Welt 17 Ränge hinter Altmaier notiert. Nach starkem ersten Satz haderte Altmaier zu viel mit sich selbst und spielte zu fehlerhaft. Er kämpfte sich eindrucksvoll zurück, verlor dann aber denkbar knapp.
Alexander Zverev war bei den French Open im Achtelfinale an Shootingstar Jannik Sinner (Italien) gescheitert und hatte nach dem Match einmal mehr Wirbel ausgelöst. Sein Bekenntnis, in Pandemiezeiten trotz Fiebers und Hustens gespielt zu haben, kam bei etlichen Kritikern nicht gut an. Zverev erkannte kein Fehlverhalten.
In Köln dürfen ab Mittwoch vorerst keine Zuschauer mehr in die Halle kommen. Statt der bisher zugelassenen 999 Fans wollte das zuständige Gesundheitsamt wegen der hohen Zahl der Coronafälle nur noch 250 Zuschauer genehmigen, doch aus organisatorischen Gründen sei es „nicht möglich, 250 Kartenkäufer aus einem Kreis von 800 Personen auszuwählen“, sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner.
Zverev, der es ja schon gewohnt ist, ohne Zuschauer zu spielen, nahm es professionell hin. „Das ist leider die neue Normalität“, sagte er: „Es ist, wie es ist.“ Schon beim Doppel musste er ohne Publikum auskommen. Da es als Teamsport-Wettbewerb gilt, durften im Gegensatz zu den Einzel-Matches keine Zuschauer dabei sein. Das Spiel fand auf dem Nebenplatz statt.