„Grand Opening“ mit Wimbledonflair
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Stolz in Bad Homburg: Das Turnier liegt Angelique Kerber am Herzen, und gewonnen hat sie es im vergangenen Jahr auch noch. Bild: dpa
Nach dem „Soft Opening“ wegen Corona soll es in diesem Jahr beim Rasenturnier in Bad Homburg richtig losgehen. Am Start sind zwei populäre deutsche Tennisspielerinnen und die Olympiasiegerin.
Wenn Angelique Kerber über das Tennisturnier in Bad Homburg spricht, verwendet sie gerne den Begriff „Boutique-Turnier“. Das ist eine kerbersche Wortkreation, abgeleitet vom Marketingausdruck „Boutique-Hotel“, und soll das sehr persönliche, aber auch exklusive und von viel Liebe zum Detail geprägte Ambiente bei dem WTA-Event im Kurpark beschreiben. Kerber ist an der Organisation des Turniers direkt beteiligt. Sie hat ein Ziel: Die Spielerinnen sollen sich ebenso wohl fühlen wie die Zuschauer und alle, die um das Turnier herum beschäftigt sind. Bei der Premiere im Vorjahr, die sie dann auch noch als Spielerin selbst gewann, hat das schon einmal gut funktioniert.
Wäre das Bad Homburger Tennisturnier allerdings tatsächlich ein Hotel, würde man vermutlich dennoch sagen, dass das vergangene Jahr nur eine Art „Soft Opening“ dargestellt hat. Eine sanfte, fast heimliche Eröffnung also, noch ohne den ganz großen Zinnober einer feierlichen Auftaktveranstaltung. Aufgrund strenger Corona-Maßnahmen waren auf den Tribünen jeweils nur wenige Zuschauer zugelassen. Auch viele andere Aspekte des Events waren deutlich zurückgefahren. In diesem Jahr nun soll es richtig losgehen. Mit vollen Rängen, guter Stimmung und hochklassigem Tennis.
Dass Kerbers Plan mit dem Wohlfühlevent trotzdem schon im Vorjahr aufgegangen ist, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen, besonders aus dem Kreis der Spielerinnen. Am Dienstag beispielsweise bestätigte mit Olympiasiegerin Belinda Bencic aus der Schweiz eine der aktuell Besten der Szene ihre Teilnahme. Zur Begründung sagte sie: „Von anderen Spielerinnen habe ich gehört, dass das Turnier super schön ist.“ Sie „liebe Rasenturniere“, meinte Bencic. „Und durch die Austragung im Kurpark herrscht ein extremes Wimbledonflair.“
Bencic ist neben den Lokalmatadorinnen Kerber und Andrea Petkovic bislang die prominenteste Spielerin, die vom 19. bis 25. Juni im Kurpark aufschlagen wird. Mit einer weiteren Topspielerin, die in der jüngeren Vergangenheit auch schon ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat, befinden sich die Veranstalter nach F.A.Z.-Informationen in fortgeschrittenen Gesprächen. Einige weitere dürften noch folgen. Die Rasensaison ist kurz und Bad Homburg bietet in der Woche vor Wimbledon die letzte Chance, sich den Feinschliff für den Grand-Slam-Klassiker in London zu holen.
Das Programm nimmt also Formen an. Die echte Premiere, das „Grand Opening“ des Boutique-Turniers, wenn man so will, kann kommen. Für die Matches von Montag bis Donnerstag sind noch Karten erhältlich, der Eröffnungstag, die Halbfinals und das Finale sind dagegen ausverkauft.