Billie Jean King Cup : Kerber kämpft vergebens
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Kämpft vergeblich: Angelique Kerber Bild: AP
Der Billie Jean King Cup ist für die deutschen Tennis-Frauen schon nach zwei Tagen vorbei. Die Niederlage gegen die Schweiz besiegelt das Vorrunden-Aus.
Angelique Kerber stemmte sich mit allen Mitteln gegen den vorzeitigen K.o., brüllte immer wieder ein lautes „Come on“ heraus – doch am Ende einer langen Saison reichten die Kräfte nicht mehr. Die deutschen Tennis-Frauen sind beim Billie Jean King Cup bereits in der Vorrunde gescheitert, die Niederlage gegen die Schweiz begrub am Dienstag alle Resthoffnungen auf den Halbfinaleinzug in Gruppe D.
Nach dem 7:5, 2:6, 2:6 der dreimaligen Grand-Slam-Siegerin Kerber gegen Olympiasiegerin Belinda Bencic war das Aus schon vor dem Schluss-Doppel besiegelt. Die 1:6, 2:6-Niederlage von Anna-Lena Friedsam und Debütantin Nastasja Schunk gegen Viktorija Golubic und Jil Teichmann war bedeutungslos. Zuvor hatte sich bereits Andrea Petkovic Viktorija Golubic mit 4:6, 5:7 geschlagen geben müssen. Nach dem 1:2 am Montag gegen Gastgeber Tschechien hat die Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) keine Chance mehr, bei der Premiere des reformierten Team-Wettbewerbs als Gruppensieger das Halbfinale zu erreichen.
Die deutschen Spielerinnen erlebten am Dienstag ein wahres Kontrastprogramm. Hatten sie noch am Vorabend auf dem Prager Centre Court vor gut 10.000 hauptsächlich tschechischen Fans lautstarke Länderspielatmosphäre erlebt, verirrten sich gegen die Schweiz nur rund 150 Zuschauer in die kleinere Nebenhalle. Und die Hoffnungen der kleinen deutschen Fangruppe wurden direkt gedämpft, weil Petkovic wie schon am Vorabend auch gegen Golubic schlecht aus den Startlöchern kam und einem 0:4-Rückstand hinterherlief. „Das sind so Zeitpunkte, in denen ich das Alter schon ein bisschen merke“, erzählte die 34-Jährige: „Mein Körper brauchte 20 bis 30 Minuten, um in Schwung zu kommen.“
Doch Petkovic kämpfte sich danach mit bissiger Körpersprache ins Match, erspielte sich im zweiten Durchgang sogar drei Satzbälle. Aber direkt nach den vergebenen Chancen kassierte sie das entscheidende Break – und erhöhte den Druck auf Kerber enorm.
Wie schon am Montag gegen die Weltranglistendritte und French-Open-Siegerin Barbora Krejcikova zeigte die deutsche Spitzenspielerin zunächst eine starke Leistung. Der Power der Schweizerin setzte Kerber ihr gefürchtetes Kontertennis entgegen und blieb vor allem unter Druck eiskalt. Bencic zeigte hingegen bei 5:6 erstmals Schwächen – was die deutsche Nummer eins sofort bestrafte.
Nachdem Bencic fuchsteufelswild in die Kabine gerauscht war und eine Verwarnung erhielt, startete sie aber noch druckvoller in den zweiten Satz und breakte Kerber sofort. Die Kielerin, die am Montag nach mehr als zwei Jahren wieder in die Top 10 der Weltrangliste zurückgekehrt war, wirkte beeindruckt, gab mit zwei Doppelfehlern ihren Aufschlag zum 1:4 abermals ab und musste in den Entscheidungssatz. Auch dort kämpfte Kerber verbissen, musste nach dem Break zum 2:3 aber eine Behandlungspause nehmen und hatte anschließend sichtlich angeschlagen nicht mehr genügend entgegenzusetzen.