Die große Angst vor dem kleinen Fehler
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Nur kein zu großes Risiko mehr eingehen: Boris Herrmann kämpft im Finale der Vendée Globe um jede Seemeile. Bild: Jean-Marie LIOT / Malizia
Bei der Vendée-Globe-Regatta geht es eng zu wie noch nie. Auch der Deutsche Boris Herrmann hat Chancen auf den Sieg. Auf den letzten Seemeilen spielt die Psyche eine große Rolle – und vielleicht auch alte Zeitgutschriften.
Es ist ein Finale, von dem selbst die Organisatoren der Vendée Globe nicht einmal zu träumen wagten: Weniger als 600 Seemeilen trennen die schnellsten Segler noch von der Ziellinie, und noch nie in der Historie der Regatta hatten in den Tagen vor der ersten Ankunft im Hafen von Les Sables d’Olonne noch mehr als drei Boote reelle Chancen auf den Sieg – darunter der derzeit auf Platz drei segelnde Hamburger Boris Herrmann, der mit seiner „Seaexplorer“-Yacht zum ersten Mal teilnimmt. Und noch nie haben am Ende vielleicht die schon vor Wochen aufgrund einer Rettungsaktion südlich von Afrika an Herrmann und zwei andere Skipper verteilten Zeitgutschriften von sechs bis sechzehn Stunden über einen Platz auf dem Podium entschieden.

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Zwar ist es nicht selten, dass die Skipper aufgrund der detaillierten Wettermodelle, die sie jeden Morgen und Abend zugeschickt bekommen, auf ihrem mehr als 45.000 Kilometer langen Weg um die Welt oftmals fast exakt den gleichen Kurs einschlagen. Auch dieses Mal haben sich die Yachten fast wie an einer imaginären Schnur entlang auf der Suche nach dem besten Wind in den vergangenen Wochen den Atlantischen Ozean hinaufgezogen. Doch nun – nachdem die Führenden Charlie Dalin, Louis Burton und der 39 Jahre alte Herrmann schon die Azoren hinter sich gelassen haben – könnte auf den letzten Seemeilen bis zur voraussichtlichen Zielankunft am Mittwochabend oder Donnerstagmorgen erstmals jeder etwas weiter westlich oder südlich eingeschlagene Kurs die Entscheidung bringen.
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