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Regatta um die Welt : Schwere Rückschläge für deutsche Segler beim Ocean Race

  • Aktualisiert am

Hat mit Problemen zu kämpfen: Boris Herrmann an Bord der Segelyacht „Malizia-Seaexplorer“ Bild: Antoine Auriol | Team Malizia

Ein kaputtes Segel und hundert Seemeilen Rückstand: Die Königsetappe des Ocean Race startet für die Crew von Boris Herrmann alles andere als gut. Noch schlimmer erwischt es das Team des Berliners Robert Stanjek.

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          Segler Boris Herrmann und seine Malizia-Crew haben auf der Königsetappe des Ocean Race einen herben Rückschlag einstecken müssen. Die Seaexplorer-Yacht der Malizia-Crew verlor am Dienstagabend ein wichtiges Segel. Das große Vorsegel vom Typ Code Zero hatte sich ohne Vorwarnung aus seinem Fallenschloss im Masttop der Yacht gelöst und war ins Wasser gestürzt. Bei moderaten Wind- und Wellenbedingungen im südlichen Indischen Ozean gelang es Co-Skipper Will Harris das Problem zu beheben.

          Das Vorwindsegel hatte sich um Kiel und Foils gewickelt und musste von Harris losgeschnitten werden. „Jetzt hat es ein riesiges Loch“, sagte der 41 Jahre alte Hamburger Herrmann. Die Crew habe bei hereinbrechender Dunkelheit schnell reagieren müssen. „Wir haben es zurück an Deck gezogen und durch die Vorschiffsluke unter Deck gestaut. Dieses Problem hat uns eine gute Stunde Arbeit beschert und dazu geführt, dass wir rückwärts getrieben sind. Wir haben mindestens 20 Seemeilen und ein Segel verloren. Aber es geht allen gut, alle haben gute Arbeit geleistet.“

          „Es ist besser für die Crew und das Boot“

          Die fünf am Ocean Race teilnehmenden Teams dürfen pro Etappe maximal acht Segel an Bord ihrer etwa 18 Meter langen Imoca-Yachten haben. Die Vielfalt der verschiedenen Segel ist mit Blick auf die zu erwartenden Winde auf der dritten Etappe, die über etwa 40 Tage von Kapstadt an Australien und Neuseeland vorbei bis an die Ostküste Brasiliens führt, sorgfältig aufeinander abgestimmt. Mit dem Code Zero-Segel fehlt dem Malizia-Team nun ein wichtiges Segel im Kampf um den Etappenerfolg.

          Deutlich schlimmer als die Malizia-Crew erwischte es das deutsch-französische Guyot-Team mit dem Berliner Co-Skipper Robert Stanjek. Aufgrund beunruhigender Bewegungen am Rumpf nach zwei lauten aufeinanderfolgenden Geräuschen entschied sich die Crew, die Teilnahme an der Regatta vorerst auszusetzen, nach Kapstadt zurückzukehren und den festgestellten Schaden genauer zu untersuchen. „Angesichts der aktuellen Position des Bootes und der Distanz zum Zielort Itajai ist es leider besser für die Crew und das Boot umzukehren“, erklärte Thomas Cardrin, der technische Direktor des Guyot-Teams. Zum Zeitpunkt der Entscheidung segelte die Crew etwa 600 Seemeilen südöstlich von Kapstadt.

          Im Südlichen Ozean lag die Stanjek-Crew rund um Skipper Benjamin Dutreux auf Position zwei und war bis zum Zeitpunkt des Schadens mit 20 Knoten Geschwindigkeit gut unterwegs. Eine Entscheidung darüber, ob das Team das gesamte Ocean Race noch fortsetzen kann, könne erst in Kapstadt getroffen werden.

          Am dritten Tag der mit insgesamt fast 13.000 Seemeilen (etwa 23.600 Kilometer) längsten und härtesten Etappe der etwa sechs Monate dauernden Weltumseglung führt weiter das Schweizer Holcim-Team mit dem französischen Skipper Kevin Escoffier. Dahinter folgen zwischen 90 und 180 Seemeilen entfernt das amerikanische Team 11th Hour Racing, die Biotherm-Crew aus Frankreich und eben die Malizia-Crew um Boris Herrmann.

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