Schwimmen : Biedermann hakt ab
- Aktualisiert am
Titel verteidigt, Gold gewonnen: Paul Biedermann erreichte sein Ziel Bild: dpa
Ohne große Emotionen hat Doppel-Weltmeister Paul Biedermann seine erfolgreiche Titelverteidigung bei der Kurzbahn-EM über 400-Meter Freistil zur Kenntnis genommen. Für Franziska Hentke war Bronze dagegen noch was besonderes.
Paul Biedermann grinste kurz und schüttelte seinen Widersachern die Hand: Ohne große Emotionen hat der Doppel-Weltmeister seine erfolgreiche Titelverteidigung im 400-Meter-Freistilrennen bei den Kurzbahn-Europameisterschaften der Schwimmer in Istanbul als Pflichtsieg abgehakt. Der 23 Jahre alte Favorit siegte in 3:34,55 Minuten und blieb dabei deutlich über seinem eigenen Weltrekord (3:32,77).
„Titel verteidigt, Gold gewonnen - das war das Ziel“, so lautete das knappe Fazit von Biedermann, der den Russen Nikita Lobinzew (3:35,75) und den Dänen Mads Glaesner (3:36,82) hinter sich ließ. Der Magdeburger Christian Kubusch (3;41,68) wurde Zehnter. „Die Zeit ist okay, denn ich wusste, dass ich hier keinen Weltrekord schwimmen kann“, sagte Biedermann. Dass er über 400 Meter seinen vor einem Monat beim Weltcup in Berlin aufgestellten Weltrekord nicht unterbot, lag auch an einer Grippe, die ihn vor zwei Wochen geplagt hatte. Deshalb hatte er seine Teilnahme an den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften absagen müssen.
Am Sonntag will der Hallenser im Rennen über 200 Meter seine zweite Goldmedaille gewinnen. „Da habe ich noch eine Rechnung offen“, sagte Biedermann, der bei der EM 2008 in Rijeka mit einem blamablen Ausscheiden im Vorlauf enttäuscht hatte.
Silber für Staffel - Bronze für Hentke und Schäfer
Am Nachmittag gab es drei weitere Medaillen für die Athleten des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV): Die Lagen-Staffel belegte über 4x50 Meter Platz zwei. Thomas Rupprath (Würzburg), Hendrik Feldwehr (Essen), Johannes Dietrich (Wiesbaden) und Stefan Herbst (Leipzig) schwammen 1:32,02 Minuten. Das Quartett verbesserte damit den erst am Vormittag im Vorlauf aufgestellten deutschen Rekord um 7/10 Sekunden. Europameister wurde Russland, das seinen Weltrekord aus dem Vorlauf auf 1:31,80 Minuten steigerte. Rang drei ging an Frankreich.
Franziska Hentke aus Halle/Saale hat die Bronzemedaille über 200 Meter Schmetterling gewonnen. Die 20-Jährige schwamm 2:04,68 Minuten und lag damit 1,63 Sekunden hinter der Siegerin Aurore Mongel aus Frankreich. Silber ging an die Schwedin Petra Granlund. Als Vorlaufschnellste hatte Franziska Hentke am Vormittag in 2:04,61 Minuten überraschend einen deutschen Rekord erzielt.
Europarekordlerin Janne Schäfer schlug über 50 Meter Brust in 29,92 Sekunden als Dritte hinter der Niederländerin Moniek Nijhuis (29,68) und der Estin Jane Trepp (29,82) an. Dorothea Brandt aus Berlin wurde Sechste (30,19).
Weltrekord für Evelyn Verraszto
Die Ungarin Evelyn Verraszto hat bei ihrem Sieg über 200 Meter Lagen ihren eigenen Weltrekord verbessert. Verraszto schlug in 2:04,64 Minuten an und blieb damit deutlich unter ihrer am 6. November in Moskau aufgestellten Bestmarke (2:06,01).
Ihr Landsmann Daniel Gyurta hat seinen zweiten Europarekord erzielt. Der Ungar war im Halbfinale über 100 Meter Brust in 56,72 Sekunden noch einmal um 17 Hundertstelsekunden schneller als im Vorlauf (56,89).