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Heldensehnsucht im Radsport : Die Moral soll dem Giro Spektakel bringen

  • -Aktualisiert am

Verehrter Kämpfer auch auf dem Rad: der stille Held Gino Bartali beim Giro d’Italia 1954 Bild: Ullstein

Radstar Gino Bartali rettete als Kurierfahrer des Untergrunds im Zweiten Weltkrieg vielen Juden das Leben und sprach nie öffentlich darüber. Zum Start des Giro versucht der Veranstalter, Kapital daraus zu schlagen.

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          Kein Helm schützt seinen Kopf. Der Mann mit dem schmalen Gesicht trägt eine dünne Rennfahrermütze. Und eine dicke Staubbrille – weil er meist auf Schotterwegen fährt, asphaltierte Straßen sind selten. Um die Schultern hat er einen Reservereifen geschlungen. Zwei Trinkflaschen vor den Lenker geklemmt – so sieht Gino Bartali auf alten Schwarzweißfotos aus. So machte er sich auf den Weg zum Grödner Joch. So bezwang er den Galibier, den Col d’Izoard und legendäre Pässe der Alpen.

          Der Radrennfahrer Gino Bartali, geboren 1914 in Ponte a Ema bei Florenz, gestorben am 5. Mai 2000 in seinem Heimatort, galt als bester Bergfahrer seiner Zeit. Zwischen 1936 und 1948 gewann er dreimal den Giro d’Italia und zweimal die Tour de France. Seine Anhänger diskutieren bis heute die Frage, wie viele Siege es geworden wären, wenn der Zweite Weltkrieg ihm nicht die besten Jahre gestohlen hätte. Sie nennen ihn „L’Intramontabile“ – den Unvergänglichen.

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