Rad : Knees gewinnt „Rund um Köln“
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Überraschungssieger Bild: dpa/dpaweb
Lokalmatador Christian Knees hat die 91. Auflage des rheinischen Traditionsrennens „Rund um Köln“ gewonnen und seinen ersten Sieg als Radprofi gefeiert. Zweiter wurde Vorjahressieger David Kopp vom Team Gerolsteiner.
Christian Knees hat für seinen Mannschaftskapitän Erik Zabel (Unna) bei „Rund um Köln“ die Kohlen aus dem Feuer geholt. Der 25 Jahre alte Bornheimer gewann am Ostermontag überraschend die 91. Austragung des rheinischen Klassikers nach 202,8 Kilometern im Alleingang.
Den taktischen Spielereien im Finale fiel der Vorjahressieger David Kopp vom Team Gerolsteiner zum Opfer. In einer vierköpfigen Ausreißergruppe hatte der Kölner gegen zwei Niederländer und Knees keine Chance, obwohl er wahrscheinlich der stärkste Fahrer an diesem verregneten Nachmittag war. Knees, der seinen ersten Profisieg feierte, attackierte auf den letzten sieben Kilometern zwei Mal. Zwei Kilometer vor dem Ziel kam der Milram-Profi entscheidend weg und verwies Kopp mit vier Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Neben dem Gerolsteiner-Team gehörte vor allem die Bonner T-Mobile-Mannschaft zu den großen Verlierern in diesem besonders für deutsche Radprofis prestigeträchtigen Rennen.
T-Mobile ein Verlierer
42 Kilometer vor dem Ziel hatte sich Kopp, vor zehn Tagen sensationell Zweiter bei Gent-Wevelgem, erfolgreich mit drei weiteren Fahrern aus einer Spitzengruppe heraus attackiert und sich abgesetzt. Das in dieser Saison schon acht Mal erfolgreiche Gerolsteiner-Team war von Beginn an sehr aktiv und schien wieder einem Sieg entgegen zu fahren. Auf die Initiative von Kopp bildete sich nach dem ersten Renndrittel auch die erste Spitzengruppe, deren Besetzung variierte. Der harte Kern der Ausreißer hielt sich bis zum Finale in der Führung. Die letzten entscheidenden 50 Kilometer nahmen 14 Fahrer in Angriff. Das Hauptfeld mit den Favoriten Erik Zabel (Unna) und Alessandro Petacchi (Italien), die auf einen Massensprint spekulierten, hatte bereits zu diesem Zeitpunkt mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun.
Posse um Hondo
Vor dem Start gab es Wirbel um die Startberechtigung des vom drittklassigen Team Lamonta verpflichteten Danilo Hondo. Der 32jährige durfte nicht fahren und mußte sich mit der Abgabe des Startschusses trösten. Angeblich wegen der Osterfeiertage konnte der Weltverband UCI die von Lamonta und dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) eingereichten Unterlagen nicht prüfen. Eine Sichtung wurde laut BDR-Vize Udo Sprenger für den diesen Dienstag zugesagt, so daß der nach einer Einstweiligen Verfügung wieder startberechtigte Doping-Sünder bei der Niedersachsen-Rundfahrt von Mittwoch an eventuell fahren kann.
„Rund um Köln“ bildete den Auftakt der neu ins Leben gerufenen Internationalen deutschen Meisterschaft. Die Wettkampfserie umfaßt 17 Rennen in Deutschland, unabhängig vom internationalen Status. Dem im Oktober feststehenden Gesamtsieger winken 30.000 Euro. Jan Ullrich mag aus seinem Trainingslager in der Toskana etwas wehmütig nach Köln geschaut haben. Mit seinem Solosieg vor drei Jahren hatte er sich den Weg zu seinem wohl zweitbesten Profijahr geebnet. Nach einer überstandenen Kniereizung hofft Ullrich bei der Tour de Romandie am 25. April auf seinen verspäteten Saisoneinstieg.