Prix de l’Arc de Triomphe : Treve hängt die Hengste ab
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Treve rennt in Paris allen anderen davon Bild: AFP
Wieder siegt beim Prix de l’Arc de Triomphe eine Stute. Überlegen mit fünf Längen gewinnt die dreijährige Treve auf der Pariser Nobelrennbahn Longchamp. Die deutschen Fans indes werden enttäuscht.
Zum dritten Mal in Folge ist das wichtigste Galopprennen der Welt, der Prix de l’Arc de Triomphe, von einer Stute gewonnen worden. Und wie bei dem Erfolg von Danedream 2011 gab es an dem Sieg trotz eines Gewichtsvorteils von 1,5 Kilogramm gegenüber den gleichaltrigen Hengsten nichts zu deuteln. Überlegen mit fünf Längen siegte am Sonntag die dreijährige Treve (58:10 Siegquote) auf der Pariser Nobelrennbahn Longchamp vor rund 50.000 Zuschauern. Wie im Vorjahr wurde der Favorit Orfevre aus Japan Zweiter. Den dritten Rang belegte der französische Derbysieger Intello.
„Vielen Dank an alle“, rief die überglückliche Christiane Head-Maarek, die alle nur Criquette nennen und die derzeit wohl die erfolgreichste Galopptrainerin der Welt ist. Die dreijährige Stute Treve ist bei fünf Starts nun weiter ungeschlagen und kassierte für ihren Besitzer Scheich Joan Bin Hamad Al Thani 2,74 Millionen Euro Siegprämie. Er hatte die Stute nach dem Gewinn des französischen Stuten-Derbys für einen ungenannten Beitrag, der aber sicher siebenstellig war, gekauft.
Siegreiter war der Franzose Thierry Jarnet, der von einem Missgeschick seines Kollegen Frankie Dettori profitierte. Er hat auf Geheiß des neuen Besitzers Jarnet als Reiter von Treve abgelöst, brach sich am Mittwoch aber den Fuß. „Wir alle wissen, dass es im Jockey-Leben auf und ab geht“, sagte der 47-jährige Jarnet nach seinem dritten Arc-Triumph in seiner langen Karriere. „Es ist für mich ein großer Sieg.“
Zur Enttäuschung der zahlreich angereisten deutschen Galopp-Fans war einer jedoch nicht am Start - der vierjährige Hengst Novellist musste wegen Fiebers zu Hause im Stall bleiben. Den Mitfavoriten ereilte ein ähnliches Schicksal wie im vergangenen Jahr die Ausnahmestute Danedream, die wegen einer ansteckenden Blutkrankheit in der Kölner Trainingszentrale festsaß.
„Den Prix de l’Arc de Triomphe zu gewinnen, ist ein Traum für jeden Trainer“, sagte Andreas Wöhler vor dem mit 4,8 Millionen Euro dotierten Mega-Rennen. Doch bevor die Reise vom Gestüt Ravensberg bei Gütersloh nach Paris überhaupt losgehen konnte, war der Traum beendet. Beim Verladen stellte man bei einem Routinecheck eine erhöhte Temperatur bei dem Hengst fest.
Besitzer Christoph Berglar aus Köln reagierte mit einem ungewöhnlichen Statement und erinnerte an „Die Reifeprüfung“, den Filmklassiker mit Dustin Hoffman und Anne Bancroft: „Vor dem Traualtar sagt die Braut ,nein, dreht sich um und flieht vor der versammelten Hochzeitsgesellschaft. Wie werden sich Bräutigam, Eltern und Gäste gefühlt haben? Alle Vorbereitungen und Vorfreude umsonst.“ Berglar versucht, das Positive zu sehen: „Vielleicht war es Glück im Unglück. Im Film wird eine unglückliche Ehe verhindert, in unserem Fall ein schlechtes Laufen.“ Novellist soll nun Ende November im millionenschweren Japan Cup laufen.