Konflikt mit Weltverband : Boxen droht weiter Olympia-Aus
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Boxerin Nadine Apetz während der Spiele in Tokio. Bild: AFP
Geboxt wird wohl nicht bei den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles. Im Streit zwischen dem IOC und dem umstrittenen Weltverband IBA ist kein Ende in Sicht.
Der Boxsport findet weiterhin keine Aufnahme ins Olympia-Programm von Los Angeles 2028. Nach derzeitigem Stand könne die IOC-Exekutive dem Internationalen Olympischen Komitee nicht empfehlen, Boxwettbewerbe unter der Regie des Weltverbands IBA bei den übernächsten Sommerspielen zuzulassen, sagte IOC-Sportdirektor Kit McConnell am Dienstag in Lausanne.
Der vom IOC geforderte Kulturwandel bei der IBA sei weiterhin nicht umgesetzt worden, hieß es zur Begründung. Daher übermittelte der Dachverband der IBA einen weiteren Mahnbrief.
Abhängig von Gazprom
Das IOC zeigt sich weiter besorgt über die Führung sowie fehlende finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit des Verbands. Zudem sollen in der Vergangenheit Kampfurteile manipuliert worden sein. Die vom Russen Umar Kremlew geführte IBA ist abhängig von Geld des russischen Energieriesen Gazprom.
Der Dachverband hatte die IBA bereits 2019 suspendiert und dem Boxverband jüngst abermals die Zuständigkeit für die Qualifikation und die olympischen Wettbewerbe bei den Sommerspielen 2024 in Paris entzogen.
In Lausanne hatte eine IBA-Abordnung um den früheren Superstar Roy Jones jr. vor dem Versammlungsgebäude protestiert. „Kein Boxen ohne IBA“ und „Keine Olympischen Spiele ohne Boxen“ stand auf Plakaten, welche die Demonstranten zeigten.
Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird Boxen noch auf dem Programm stehen, eine Fortsetzung unter Führung der IBA ist unwahrscheinlich.